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Blüten-Alarm: Zahl der Delikte 2015 fast verdoppelt – BKA beschlagnahmt rund 112.000 Noten mit Nennwert von 5,5 Mio. Euro

Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) http://bka.de hat in seiner Bilanz des Bundeslagebilds Falschgeldkriminalität für das Jahr 2015 überraschende Zahlen präsentiert. Demnach verdoppelte sich die Zahl der Falschgelddelikte um 42 Prozent in nur zwölf Monaten fast. Wurden 2014 noch 60.800 derartiger Fälle registriert, stieg diese Zahl 2015 auf 86.500 deutlich an. In rund 84.800 dieser Fälle fälschten und verbreiteten die Täter Euro-Banknoten…Foto: pixelio.de, Bernd Kasper

Kein Grund zur Sorge

Dem BKA nach wurden im abgelaufenen Kalenderjahr in Deutschland unter dem Strich fast 112.000 Euro-Falschnoten mit einem Nennwert von 5,5 Mio. Euro beschlagnahmt. Zum Vergleich: 2014 waren es rund 75.600 Noten im Nennwert von rund 5,3 Mio. Euro. „Trotz der erneut gestiegenen Fallzahlen ist das Falschgeldaufkommen im Vergleich zum Umfang der in Deutschland umlaufenden Banknoten weiterhin als gering zu bezeichnen“, so der Bericht.

Zu einer ähnlichen Sicht in Bezug auf Deutschland kommt die Europäische Zentralbank: „Rein rechnerisch entfielen im vergangenen Jahr in Europa 27 falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner, in Deutschland waren es sogar nur zwölf Banknoten je 10.000 Einwohner.“ Laut den Ermittlern hat der Trend, Falschgeld vermehrt über illegale Handelsplattformen im Internet zu vertreiben, auch 2015 angehalten. Vor allem Italien war dabei einmal mehr auffällig.

Den hessischen Kriminologen nach wurden beispielsweise die qualitativ hochwertigen, sogenannten „Napoli-Fälschungen“ von Kopisten aus der Region um Neapel, aber auch Herstellungsequipment wie Hologramme und Kopiervorlagen sowie Anleitungen zur Falschgeldherstellung, auf anonymen Internet-Plattformen wie dem Darknet angeboten.

50-Euro-Note im Trend

Die Fälscher bevorzugen in Deutschland statt dem 20-Euro-Schein, der in der EU am meisten kopiert wird, den 50er. Bei rund der Hälfte aller Falschnoten handelte es sich um einen 50-Euro-Schein. Dahinter folgt die 20-Euro-Note mit einem Anteil von fast 37 Prozent. Das Bewusstsein für Fälschungen ist gegeben: Banken, Werttransportunternehmen, der Handel und das Gewerbe sowie die Deutsche Bundesbank identifizierten die meisten Kopien.

Aussender: pressetext, Florian Fügemann
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Redaktion: TG