Deutschlands einzige Segelreederei ist insolvent – Der Chef beschuldigt seinen früheren Steuerberater

Die einzige deutsche Segelreederei mit Sitz in Flensburg ist insolvent. Insolvenzverwalter ist der Hamburger Rechtsanwalt Peter-Alexander Borchardt, der auch das Traumschiff „MS Deutschland“ abgewickelt hat. Dies berichtet das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner aktuellen Ausgabe, die am Freitag erscheint…

Der Gründer und Unternehmenschef, Kapitän Torben Hass, verspricht den stillen Gesellschaftern: „Ich bleibe auf der Brücke, bis der Letzte sicher von Bord gekommen ist.“ Über Hass und die „Undine“, einen 37 Meter langen Gaffelschoner, der 1931 vom Stapel lief und bis zu 70 Tonnen Ladung und acht Passagiere transportieren kann, war 2013 bundesweit berichtet worden: Damals nahm der Reeder den Liniendienst zwischen Hamburg und Sylt auf, transportierte Fracht wie Dünger oder Pflastersteine auf die Insel.

Die Schuld am Untergang trage, Hass zufolge, sein früherer Steuerberater Thomas Götz: In einem Schreiben wirft er ihm „grobes Fehlverhalten“ und „kriminelle Energie“ vor. Götz soll gegenüber der Knappschaft Bahn See als Sozialversicherungsträger „falsche, fehlerhafte“ Meldungen abgegeben haben. Die Knappschaft forderte Beiträge nach, Hass konnte nicht zahlen, darauf stellte sie einen Insolvenzantrag. Der Steuerberater äußerte sich auf Anfrage von BILANZ nicht zu den Vorwürfen.

Aussender: Mark C. Schneider, BILANZ
Redaktion: TG