Streit um Familiennachzug: Regierung sollte wissen und dazu stehen, was sie beschlossen hat

Der Deutsche Landkreistag hat die Bundesregierung aufgefordert, den neuerli-chen Streit um den Familiennachzug bei minderjährigen Flüchtlingen schleu-nigst zu beenden. Präsident Landrat Reinhard Sager sagte: „Wir betrachten die Meinungsverschiedenheiten in der Koalition mit Unverständnis. Schließlich hat das Bundeskabinett am vergangenen Mittwoch beschlossen, den Familien-nachzug auch für die Gruppe der minderjährigen subsidiär Schutzberechtigten auszusetzen…

Daran sollte kein Zweifel bestanden haben. Die Regierung sollte wissen und dazu stehen, was sie beschlossen hat.“

Wichtig sei, in der noch immer angespannten Flüchtlingssituation deutliche Signale der Zuzugsbegrenzung zu senden: „Zwar betrifft die strittige Regelung nur wenige unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die in Deutschland subsidiären Schutz genie-ßen. Allerdings geht es hier auch darum zu verhindern, dass Eltern aus Herkunfts-ländern wie Afghanistan ihre meist 16-18-jährigen Kinder vorschicken, um sich an-schließend nachholen zu lassen. Insofern ist es notwendig, diesem Anreiz der Ein-reise – auch zum Schutz der Minderjährigen selbst – wirksam entgegenzusteuern“, so Sager.

Aussender: Anja Sierks-Pfaff, Kreis Ostholstein
Redaktion: TG