Weite Teile des Mittelmeerraumes sind vom Austrocknen bedroht. Das hat das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto per la Valorizzazione del Legno e delle Specie Arboree http://www.ivalsa.cnr.it herausgefunden. „In Italien ist ein Fünftel der landesweiten Fläche von diesem Phänomen betroffen“, so Projektkeiter Mauro Centritto. Dabei entfallen allein 41 Prozent auf die Regionen des Mezzogiorno.
Spitzenwert auf Sizilien
Auf Sizilien wird sogar ein Spitzenwert von 70 Prozent erreicht. Nicht viel besser sieht es in Molise (50 Prozent), Apulien (57 Prozent) und der Basilikata (55 Prozent) aus. In den Marken, der Emilia-Romgna , Umbrien, Kampanien und den Abruzzen werden Anteile zwischen 30 und 50 Prozent erreicht. Expertenschätzungen zufolge wird sich die mittlere Jahrestemperatur im Mittelmeerraum bis Ende des Jahrhunderts um rund vier Grad Celsius erhöhen.
„Leider reichen die politischen Bemühungen für eine energiepolitische Wende zur Bekämpfung nicht aus, da die Desertifikation meist auch von einem unsachgemäßen Management des Territoriums begleitet ist“, so der italienische Wisenschaftler. Die dramatische Folge der ökologischen Ungleichgewichte sei unter einem Begriff zusammengefasst das, was unter Wissenschaftlern als „Dust Bowl“ (Staubwanne) bezeichnet wird.
Mehr Migrationsprobleme
„Im Mittelmeerraum ist die Erscheinung besonders ausgeprägt, was aller Wahrscheinlichkeit nach zur Verschärfung der Migrationsprobleme führen wird“, so Centritto. Weltweit seien es fast zwei Mrd. Menschen, die unter den Folgen der Tockenheit zu leiden haben. Desertifikation war auch Thema auf der derzeit in Mailand veranstalteten Expo 2015, welches dort unter dem Titel „Siccità, degrado del territorio e desertificazione nel mondo“ diskutiert wurde.
Aussender: pressetext, Harald Jung
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Redaktion: TG