Baggergut aus den Zufahrten zum Hamburger Hafen wird zur Tonne E3 in der Nordsee verbracht

KIEL/HAMBURG. Von heute (20. Juli) an wird wieder Schlick aus den Zufahrten zum Hamburger Hafen in die Nordsee zur Tonne E3 verbracht, um die Zugänglichkeit des Hafens sicherzustellen. Dies hat die Hamburg Port Authority (HPA) dem Land Schleswig-Holstein mitgeteilt. Damit greift wie schon 2014 eine zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein vereinbarte Übergangslösung zur Verbringung von Baggergut.

Das wasserwirtschaftliche Einvernehmen der Landesregierung ist an strenge Umweltauflagen geknüpft; es wird laufend geprüft, ob sie eingehalten werden. „Das ist entscheidende Voraussetzung, damit wir Hamburg helfen können, die Zugänglichkeit seines Hafens aufrecht zu erhalten“, sagte Umweltminister Robert Habeck heute (20. Juli 2015) in Kiel. Schleswig-Holstein achtet darauf, dass das Baggergut streng auf Schadstoffgehalte untersucht wird. Die Ergebnisse zeigen, dass es gering belastet ist – die Umweltauflagen des Einvernehmens werden erfüllt.

Grund für die Verbringung ist, dass die Elbe zurzeit sehr wenig Wasser führt. Sedimente, die sonst mit dem ablaufenden Wasser aus dem Hafen und seinen Zufahrten ausgetragen werden, verbleiben dort und setzen sich vermehrt ab. Das führt bereits jetzt im Hamburger Hafen zu Einschränkungen des Schiffsverkehrs.

Hamburg und Schleswig-Holstein hatten 2013 eine Vereinbarung für eine Übergangslösung im Umgang mit dem Schlick aus dem Hamburger Hafen getroffen, die ein im Jahr 2008 erteiltes Einvernehmen fortsetzt. Allerdings hatte sich 2013 die HPA erstmals verpflichtet, pro Kubikmeter Baggergut, das in die Nordsee verbracht wird, zwei Euro an Schleswig-Holstein zu zahlen. In den Jahren zuvor wurde Schlick aus dem Hafen ebenfalls verbracht, allerdings ohne Gegenleistung. Die Zahlungen sollen den Grundstock einer neuen Stiftung Nationalpark Wattenmeer bilden.

Maximal dürfen im Rahmen der Vereinbarung insgesamt 6,5 Millionen Kubikmeter Schlick zur Tonne E 3 gebracht werden. Diese Höchstgrenze war bereits 2008 festgelegt worden. Bislang wurden davon etwa 3,5 Millionen Kubikmeter verbracht. Derzeit ist nach Angaben aus Hamburg die Baggerung von 1 Million Kubikmeter beauftragt.

Für die Zukunft ist aus Sicht Schleswig-Holsteins eine nachhaltige Lösung erforderlich, die umfassend Strombau und Sedimentmanagment in der Tideelbe sowie die Reduzierung der Schadstoffbelastung im Einzugsgebiet der Elbe umfasst. „Darauf legt Schleswig-Holstein großen Wert“, betonte Habeck.

Aussender: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Nicola Kabel
Redaktion: TG / Hallo-Holstein