Foto: pixelio.de/M. Gapfel

Sportberichte rücken Schwarze in negatives Licht – US-Wissenschaftler warnen vor Bildung gefährlicher Stereotype

Columbia – Berichterstattung über afroamerikanische Sportler konzentriert sich besonders auf Kriminalfälle, während weiße Athleten in einem viel günstigeren Licht dargestellt werden. Das haben Forscher der University of Missouri http://missouri.edu durch die Analyse von 150 Nachrichtenartikeln herausgefunden.

Foto: pixelio.de/M. Gapfel

Ungleichheiten werden befördert

„Negative Medienberichte legitimieren nicht nur Ungleichheiten im sozialen Bereich, sondern untergraben sehr wahrscheinlich auch die Errungenschaften von schwarzen Athleten und tragen zur Bedrohung durch Stereotypisierung bei“, warnt Forscherin Cynthia Frisby.

Über weiße Sportler wurde generell mehr berichtet als über schwarze. Aber: Mehr als zwei Drittel der auf Kriminalität bezogenen Artikel handelten von Afroamerikanern, nur 22 Prozent von Weißen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei häuslicher Gewalt: 70 Prozent der Meldungen involviert Schwarze, nur 17 Prozent Weiße. Insgesamt haben 53 Prozent aller analysierten Artikel über Schwarze eine negative Konnotation, gegenüber 17 Prozent bei weißen Sportlern.

Ausmerzung von Stereotypen nötig

„Wahre kulturelle Sensibilität verlangt nach der Ausmerzung von rassischen und ethnischen Stereotypen; deswegen müssen Journalisten und Reporter darüber reflektieren, wie ihre eigenen, unbegründeten Meinungen über Rassenunterschiede im Sport zur Stereotypisierung von schwarzen Athleten als Ausübende von kriminellen Aktivitäten und als physisch zutiefst begabt, aber mit einem Mangel an Intelligenz und starker Arbeitsmoral, beitragen“, sagt Frisby.

Aussender: pressetext, Marie-Thérèse Fleischer
Foto: pixelio.de/M. Gapfel
Redaktion: TG / Hallo-Holstein