Greenpeace-Aktivisten kennzeichnen McDonald’s-Filialen in 43 Städten mit Hähnchen-Stinkefinger

Hamburg – Aus Protest gegen Billigfleisch bei McDonald’s plakatieren heute Greenpeace-Aktivisten die Fenster von Fast-Food-Filialen in 43 deutschen Städten. Die Plakate zeigen eine Hühnerkralle in Form eines Stinkefingers sowie die Forderungen: „Stoppt genmanipuliertes Futter!“ und „Stoppt Massentierhaltung!“ Eine aktuelle, repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag von Greenpeace belegt, dass Verbraucher kein billiges, mit Gentechnik und Antibiotika produziertes Hähnchenfleisch wollen. „McDonald’s ignoriert die Wünsche der Verbraucher“, sagt Stephanie Töwe, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. „Der Konzern muss erkennen, dass er nur verlieren kann, wenn er sich nicht ändert.“

 

Forsa befragte vom 20. bis 24. März bundesweit 1002 Personen. Auf die Frage: „Wie wichtig ist es Ihnen, dass Fast-Food-Restaurants wie McDonald’s auf der Verpackung kennzeichnen, wenn Gen-Futter und Antibiotika eingesetzt werden?“ antwortete eine Mehrheit von 88 Prozent „wichtig“ oder „sehr wichtig“. 86 Prozent ist es darüber hinaus sehr wichtig oder wichtig, dass gar keine Gentechnik in der Geflügelmast zum Einsatz kommt. Eine starke Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes fordern 90 Prozent der Befragten (Umfrage unter http://gpurl.de/kgX1T).

Billige Produktion für McDonald’s – Umweltschäden für alle

In Deutschland beliefert der zweitgrößte Geflügelproduzent Rothkötter McDonald’s mit Hähnchenfleisch. Aktuelles Fotomaterial aus den Ställen belegt die miserable Haltung der Tiere. Greenpeace konnte außerdem in fünf Proben des Hähnchenfutters bis zu 100 Prozent Gentechnik nachweisen. McDonald’s behauptet, Gentechnik in der Produktion sei „gängige Praxis am Markt“. Dabei haben Rewe, Edeka, Aldi und Lidl Gen-Soja in der Hähnchenmast aufgegeben. Der größte Geflügelproduzent Wiesenhof hat ebenfalls die Gentechnik aus dem Futtertrog verbannt.

Die Produktion von Billigfleisch wirft nicht nur ethische Fragen nach dem richtigen Umgang mit Tieren auf, sondern hat auch gefährliche Folgen für Mensch und Umwelt. Dazu gehört die Zunahme multiresistenter Keime auf Hähnchenfleisch durch den hohen Einsatz von Antibiotika in den Ställen. Böden und Wasser werden durch Nitrat aus Mist und Gülle verschmutzt. Der Anbau gentechnisch veränderter Futtermittelpflanzen führt zudem zu einem hohen Einsatz von Agrarchemikalien. „Die Folgeschäden der skrupellosen Billigfleischproduktion müssen wir alle tragen – auch Verbraucher, die McDonald’s meiden“, sagt Töwe.

Greenpeace fordert von McDonald’s, den Einsatz von Gentechnik in der Produktion von Fleisch, Eiern und Milch aufzugeben. Das Unternehmen muss artgerechte Tierhaltung und sinkenden Einsatz von Antibiotika in die Unternehmensleitlinie aufnehmen.

Aussender: Greenpeace e.V.
Kontakt: Stephanie Töwe
Redaktion: TG / Hallo-Holstein