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Rückblick 2014: Zivilisationskrankheiten und Ebola – Innovative Tests und Behandlungsmöglichkeiten als Herausforderungen

Wien (pte/31.12.2014) Während sich die Industrieländer 2014 mit Zivilisationskrankheiten wie Demenz, Krebs, Übergewicht und Depressionen auseinandersetzen mussten, hatte Westafrika mit Ebola zu kämpfen. Jedoch gaben die Forscher nicht auf, neue Tests, Impfungen und Methoden zu entwickeln, um die Überlebenschancen der von den verschiedenen Erkrankungen betroffenen Menschen zu verbessern. Nanotechnologie, Gen- und Stammzellenforschung sowie der Einsatz von Robotern hat die medizinischen Fortschritte bestimmt.Foto: flickr.com/Army Medicine

Demenzforschung für alte Bevölkerung

Die unaufhörlich wachsende Weltbevölkerung, die bis Ende des Jahrhunderts 12,3 Mrd. Menschen umfassen soll muss das Problem der immer älter werdenden Gesellschaft lösen. Aus medizinischer Sicht sind neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz ein großer Forschungsschwerpunkt im Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung. Im Jahr 2014 wurde jene Hirnregion genauer untersucht, bei der sich als Erstes ein Abbau der Nervenzellen feststellen lässt.

Die Suche nach einem Jugendelixier ist mehr oder weniger erfolgreich verlaufen: Bei Mäusen verbesserte das Injizieren des Blutes jüngerer Tiere die Gehirnleistung, außerdem wurde ein Protein zur Erhöhung der Lebenserwartung identifiziert. Die Entwicklung von Bluttests, die anhand von Fetten beziehungsweise Proteinen Alzheimer voraussagen, zeigte ebenfalls erste Erfolge.

Impfungen und Diagnose bei Ebola und Co

Blut spielt auch bei der Eindämmung der Ebola-Epidemie eine wichtige Rolle. So weckte Serum aus dem Blut von geheilten Patienten große Hoffnungen. Zudem wurden Impfstoffe entwickelt, die zuerst bei Affen Erfolge zeigten, dann auch bei Menschen. Einfache und kostengünstige Diagnose-Methoden wie ein Papiertest und eine Handy-App wurden ebenfalls erprobt.

Doch auch für andere Erkrankungen standen die Forschungsbemühungen nicht still. Im abgelaufenen Jahr wurde ein Malaria-Impfstoff entwickelt, der 2015 zugelassen werden soll, ein Speicheltest, um Depressionen zu diagnostizieren, sowie ein Bluttest, der dabei hilft, das Suizidrisiko einzuschätzen.

Krebsforschung trifft Nanotech und Ernährung

Medizinische Fortschritte konnten auch im Bereich der Krebsforschung verzeichnet werden. Als Diagnostik-Tools wurden Atemtests für Lungenkrebs und Harntests entwickelt. Auch Nanotechnologie ist mit Erfolg eingesetzt worden: Nanopartikel können in der Blutbahn kursierende Krebszellen abtöten und als Mini-Medizinschränke Arzneistoffe abgeben.

Doch nicht immer müssen Therapien hochtechnologisch sein – auch Tomaten und verschiedene Beeren wurden im Kampf gegen Krebs erprobt. Eine gesunde Ernährungsweise wäre generell wünschenswert – schließlich konnten auch Gewichtszunahme und hohe Kalorienzufuhr als begünstigende Faktoren für Krebs und Tumorwachstum identifiziert werden.

Hightech-Anwendungen und Roboter

Google plant indes ein Hightech-Armband, das als Frühwarnsystem für Krebserkrankungen, Herz- und Schlaganfälle dienen soll. Doch das ist nicht die einzige hochtechnologische Anwendung, die im abgelaufenen Jahr die Welt der Medizin erobert hat: Mini-Roboter sollen bald medizinische Geräte im Inneren des menschlichen Körpers zusammenbauen, während ihre großen Brüder Kranke pflegen. Gelähmte können sich wiederum über Fortschritte freuen, die Bewegungen per Gedankensteuerung ermöglichen.

Per Gedankenkraft können übrigens auch Gene aktiviert werden, wie Schweizer Forscher festgestellt haben – dies soll vor allem bei Locked-in-Syndrom und Epilepsie-Anfällen hilfreich sein. Auch sonst ist die Gen- und Stammzellenforschung 2014 nicht zu kurz gekommen: Die Genome von Stubenfliege und Robusta-Kaffee wurden sequenziert. Außerdem konnten aus Stammzellen menschliche Ohren rekonstruiert und Haut hergestellt werden.

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Redaktion: Torben Gösch