Catanzaro (pte/01.12.2014) Ein neues Verfahren zur Therapierung von Parkinson-Patienten könnte die von den herkömmlichen Behandlungsmethoden ausgehenden negativen Nebenwirkungen vermeiden, wie Experten des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Bioimmagini e Fisiologia Molecolare http://www.ibfm.cnr.it in Zusammenarbeit mit der Fondazione Santa Lucia http://www.hsantalucia.it herausgefunden haben.
Dyskinesien bislang unerforscht
Pharmakologisch bekämpft wird Parkinson normalerweise durch die Verabreichung von Levodopa, eine Aminosäure, die den Dopaminmangel im menschlichen Gehirn ausgleicht und die Symptome dieser Krankheit in Grenzen hält. Während einer als „Honeymoon“ bezeichneten Zeitspanne treten keine besonderen Nebenwirkungen auf. Nach Ablauf von fünf bis zehn Jahren kommt es jedoch zu motorischen Störungen, die schwere Komplikationen des Krankheitsbildes zur Folge haben.
Die Ursachen für das Auftreten dieser sogenannten Dyskinesien sind bisher weitgehend unerforscht. Ein Gegensteuern war bis dato nur durch eine Änderung bei der Dosierung von Levodopa zu erreichen. „Unser Ziel war es herausfinden, was im Einzelnen vor und nach der Einnahme von Levodopa im Gehirn von an Dyskinesien betroffenen Parkinson-Patienen geschieht“, so Projektleiter Antonio Cerasa.
Transkranielle Magnetstimulation
Das Medikament löst eine Störung eines bestimmten, im Frontallappen der Großhirnrinde angesiedelten zerebralen Netzwerks aus. „Zur Behebung dieser Fehlfunktion haben wir die Transkranielle Magnetstimulation eingesetzt“, sagt der italienische Wissenschaftler. Es habe sich gezeigt, dass damit Ausmaß und Schwere der Dyskinesie spürbar reduziert werden kann.
Falls sich die Ergebnisse durch Versuche mithilfe moderner Neuromaging- und Neurophysiologie-Techniken bestätigen sollten, könnten neue Therapieprotokolle unter Kombination der pharmakologischen Behandlung mit der Neurostimualtion erarbeitet werden. Damit dürften die motorischen Probleme der Parkinson-Patienten weitgehend gelöst und ihre Lebensqualität verbessert werden. Einzelheiten wurden in der Fachzeitschrift „Brain“ http://brainfactor.it veröffentlicht.
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Kontakt: Harald Jung
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Redaktion: Torben Gösch