Oxford – Laut einer neuen Studie der University of Oxford http://ox.ac.uk sterben in Russland im Vergleich zu Europa sechs Mal mehr Menschen an Herzerkrankungen. Das Team um Mike Rayner hat die verfügbaren Daten zu Sterbefällen aufgrund von Herzerkrankungen und Schlaganfällen aus 52 Ländern sowie aus den Großregionen Europa sowie Nordasien analysiert.
Die Sterbezahlen sinken in der gesamten untersuchten Region beständig. Insgesamt bleiben jedoch Herzerkrankungen die häufigste Todesursache. In Russland, Weißrussland und der Ukraine zum Beispiel sterben Männer wahrscheinlicher Anfang 50 an einer Herzerkrankung als Männer in Frankreich mit Ende 70.
Jobverlust, Alkohol, zu viel Dickmacher
Rayner zufolge geht die traditionelle Argumentation davon aus, dass die Zahl der Todesfälle nach dem Fall der Sowjetunion angestiegen ist. Die Folge waren hohe Arbeitslosenzahlen, eine starke Zunahme des Alkoholkonsums und verstärkt auch eine fettreiche Ernährung. Die Lage verbessert sich großteils jedoch nur langsam. Laut den neuesten verfügbaren Daten für die untersuchten Länder sank die Anzahl der Todesfälle durch Herzerkrankungen bei russischen und ukrainischen Männern um 13 respektive 16 Prozent.
In Litauen und Tadschikistan war jedoch nur ein Rückgang von einem Prozent zu verzeichnen. Georgien hingegen gilt laut einem „NewScientist“-Bericht als Musterschüler. Hier sind die Todesfälle durch Herzerkrankungen binnen zehn Jahren um 62 Prozent zurückgegangen. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin „European Heart Journal“ http://eurheartj.oxfordjournals.org veröffentlicht.
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Redaktion: Torben Gösch