Leipzig – Viele Deutsche können im Urlaub nicht abschalten und arbeiten weiter für ihren Arbeitgeber. Insgesamt sollen es 6,38 Mio. Arbeitnehmer sein, wie der Online-Reisevermittler http://travel24.com bei einer Befragung von 4.482 berufstätigen Deutschen herausgefunden hat. Unter dem Strich arbeitet somit jeder Fünfte trotz des gesetzlich vorgeschriebenen Urlaubs am Strand weiter für den Vorgesetzten.
1,4 Stunden pro Ferientag
Obwohl es dem Urlaubszweck im eigentlichen Sinn fundamental widerspricht, opfern die Betroffenen durchschnittlich 1,4 Stunden pro Urlaubstag für die Firma. Das zahlt sich für die Unternehmen durchaus positiv aus. Hochgerechnet auf ein Jahr bedeutet dies eine Urlaubs-Arbeitszeit der Arbeitnehmer von 259 Mio. Stunden. Diese verdeckte Erwerbstätigkeit erbringt immerhin eine jährliche Arbeitsleistung von 5,26 Mrd. Euro.
Das Spektrum der häufig freiwillig geleisteten Mehrarbeit ist groß: 55 Prozent bearbeiten E-Mails oder führen Telefonate mit dem Arbeitgeber oder Geschäftspartnern (42 Prozent). Auch nehmen 14 Prozent sogar Geschäftstermine wahr. Selbst die Teilnahme an Weiterbildungen in der Urlaubszeit bestätigten zwölf Prozent der Befragten. Ebenso viele Arbeitnehmer haben auf Wunsch des Unternehmens einen Urlaub schon einmal abgebrochen.
Untere Einkommen betroffen
Doch längst nicht nur gut verdienende Führungskräfte lassen sich zu Mehrarbeit im Urlaub hinreißen. Vor allem die unteren Gehaltsklassen sind in den Ferien aktiv für den Arbeitgeber. 35 Prozent derjenigen, die im Urlaub arbeiten, verdienen nicht mehr als 2.500 Euro im Monat. Bei 37 Prozent liegt das Einkommen zwischen 2.500 Euro und 4.000 Euro. In höheren Einkommensklassen nimmt die Bereitschaft ab. In der Gehaltklasse bis zu 6.000 Euro gaben nur noch 20 Prozent an, zu arbeiten. Bei über 6.000 Euro sind es lediglich sieben Prozent.
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Ansprechpartner: Florian Fügemann
(Foto: pixelio.de, reisen-sehenswuerdigkeiten.de)
Redaktion: Torben Gösch