Dollar-Scheine: Geld regiert die Welt (Foto: pixelio.de/Roland Bamberger)

77 Mio. US-Bürger sind Fall für Inkassobüro – Fokus auf Alltagsschulden gelegt – Nord-Süd-Gefälle nachgewiesen

Washington – In den USA haben aktuell rund 77 Mio. US-Bürger mit Schuldeneintreibern zu kämpfen. Das entspricht 35 Prozent aller Konsumenten, deren Kreditwürdigkeit dokumentiert ist. Wie die Washington Post berichtet, geht diese Zahl aus einer aktuellen Studie des Urban Institute in Kooperation mit dem Consumer Credit Research Institute http://urbn.is/1qf6ztH hervor.Dollar-Scheine: Geld regiert die Welt (Foto: pixelio.de/Roland Bamberger)

Die Zahl sei überwältigend: „Sie zieht sich durch beinahe alle Gesellschaftsbereiche“, so Caroline Ratcliffe aus dem Autorenteam der Studie. Insgesamt wurden sieben Mio. Datensätze der Kreditauskunftei TransUnion http://transunion.com analysiert und daraufhin Rückschlüsse auf alle 220 Mio. dokumentierten US-Konsumenten gezogen.

 

Im Schnitt 3.800 Euro im Minus

Die Studienautoren haben Hypothekenzahlungen explizit außen vor gelassen und nur unbezahlte Verbindlichkeiten des alltäglichen Lebens berücksichtigt – darunter Krankenhauszahlungen, Schulgeld, Stromrechnungen und vieles mehr. Die erhobenen Schuldner sind demnach mit ihren Rückzahlungen seit mehr als 180 Tagen säumig, weshalb ihre Kreditkarten eingezogen wurden und nun ein Fall für das Inkassobüro sind.

Die durchschnittliche Verschuldung jener 77 Mio. US-Bürger beträgt umgerechnet 3.850 Euro. Der Medianwert liegt bei rund 1.000 Euro. Trotz der langsamen Erholung der US-amerikanischen Wirtschaft ist diese Zahl beunruhigend. Hinzu kommt, dass rund 22 Mio. Geringverdiener in der Studie gar nicht berücksichtigt werden, da von deren Kreditwürdigkeit keine Daten existieren.

Auswirkungen bei der Jobsuche

Der Bundesstaat Nevada mit seinem Glücksspiel-Eldorado Las Vegas stellt in dieser Kategorie einen traurigen Rekord auf. 40 Prozent aller Konsumenten, deren Kreditwürdigkeit dokumentiert ist, bekommen Besuch von Schuldeneintreibern. In North Dakota, South Dakota und Minnesota sind es hingegen nur 20 Prozent. Ein genauerer Blick auf die erhobenen Daten lässt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle erkennen.

So liegt der Anteil der überschuldeten sowie jener von Inkassobüros aufgesuchten Personen in Alabama, Texas, Florida oder Mississippi eindeutig höher als etwa in Pennsylvania, New York, Illinois oder Nebraska. Doch wenn die Schulden einmal zurückgezahlt sind, ist das noch nicht das Ende aller Sorgen. Eingetriebene Rechnungen können bis zu sieben Jahre lang im jeweiligen „credit report“ stehen und zu einer unliebsamen Altlast werden. Das kann sich etwa auf die Chancen für einen Bankkredit oder sogar bei der Jobsuche negativ auswirken.

Aussender: pressetext
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
(Foto: pixelio.de/Roland Bamberger)
Redaktion: Torben Gösch