Arzttermin: ist immer noch besser als Wikipedia (Foto: pixelio.de, GG-Berlin)

Ärzte geben immer noch besseren Rat als Wikipedia – Fachleute warnen vor Eigendiagnose – 90 Prozent der Einträge falsch

Buies Creek – Wikipedia enthält bei neun von zehn medizinischen Einträgen Fehler und sollte daher mit Vorsicht bei der Selbstdiagnose verwendet werden, wie die Jerry M. Wallace School of Osteopathic Medicine http://campbell.edu/cusom ermittelt hat. Das Team um Robert Hasty verglich Einträge zu Herzerkrankungen, Lungenkrebs und Diabetes mit den Ergebnissen medizinischer Forschung.Arzttermin: ist immer noch besser als Wikipedia (Foto: pixelio.de, GG-Berlin)

Freies Editieren als Problem

 

Im Zuge ihrer Arbeit stellten die Wissenschaftler fest, dass in den meisten Wikipedia-Artikeln unkorrekte Informationen enthalten waren. Wikimedia UK http://wikimedia.org.uk empfiehlt Menschen mit medizinischen Problemen daher, zuerst ihren Arzt zu kontaktieren. Die Online-Enzyklopädie verfügt derzeit über 30 Mio. Artikel in 285 Sprachen. Die Einträge können von jedem verändert werden.

Laut Wikimedia UK werden die Seiten von zahlreichen Freiwilligen aus dem Medizinbereich auf Fehler überprüft. Der freie Zugang hat bei Ärzten zu einer Besorgnis in Hinblick auf die Zuverlässigkeit der angebotenen Informationen geführt. Die Online-Enzyklopädie rangiert bei den beliebtesten Websites an sechster Stelle. Laut den Autoren der Studie nutzen bis zu 70 Prozent der Ärzte und Medizinstudenten die Seite.

USA: Teuerste Leiden untersucht

Die Forscher untersuchten die Online-Artikel zu den zehn kostenintensivsten Erkrankungen in den USA. Dazu gehörten Osteoarthritis, Rückenprobleme und Asthma. Die Artikel wurden am 25. April 2012 für die Analyse ausgedruckt. Es zeigte sich, dass 90 Prozent der Einträge Behauptungen aufstellten, die der aktuellen medizinischen Forschung widersprechen.

Laut Hasty ist Wikipedia für die Forschung gut einsetzbar. Patienten sollten es jedoch nicht als Hauptinformationsquelle nutzen, da die Einträge nicht so genau überprüft werden wie Artikel in medizinischen Fachzeitschriften. Laut Hasty ist bei medizinischen Problemen immer noch der Arzt der beste Ansprechpartner. Die Ergebnisse wurden im Journal of the American Osteopathic Association veröffentlicht.

Aussender: pressetext
Ansprechpartner: Michaela Monschein
(Foto: pixelio.de, GG-Berlin)
Hallo-Holstein.Redaktion: Torben Gösch