NABU: Kritik an fester Beltquerung zwischen Deutschland und Dänemark wird lauter – Deutschland sollte auf dänische Verkehrsexperten hören und aussteigen

Berlin – Die kritischen Stimmen zu Europas größtem Infrastrukturprojekt, der festen Fehmarnbeltquerung zwischen Deutschland und Dänemark, wachsen nun auch auf dänischer Seite. In einem NDR-Beitrag formulierten gleich zwei renommierte Verkehrsexperten ungewohnt deutlich Kritik an dem gigantischen Vorhaben. Knud Erik Andersen, der fast 40 Jahre an zentraler Stelle für die dänische Verkehrsverwaltung gearbeitet hat, sagte dem Schleswig-Holstein Magazin, dass die Kosten für den geplanten Tunnel deutlich höher liegen und letztlich am Steuerzahler hängen bleiben würden.

Auch der Verkehrswissenschaftler Per Homann Jespersen von der Universität Roskilde bestätigte, dass die Baukosten seit dem Jahr 2007 um mehr als eine Milliarde Euro gestiegen sind. Die vom Vorhabenträger Femern A/S lange kolportierte Aussage, der Tunnel amortisiere sich allein durch die Mautzahlungen der Nutzer, fällt damit wie ein Kartenhaus zusammen.

 

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller sagte: „Die Warnrufe derjenigen, die vor dem ökonomischen und ökologischen Desaster des Tunnelprojekts unter dem Fehmarnbelt warnen, wächst unaufhörlich. Endlich mehren sich auch kritische Stimmen namhafter Experten in Dänemark. Verkehrsminister Alexander Dobrindt sollte auch für die deutsche Hinterlandanbindung schnellstmöglich neue Kostenschätzungen anstellen und dann aus dem Mammutprojekt aussteigen.“

Aussender: NABU-Pressestelle
Ansprechpartner: Dietmar Oeliger, NABU-Leiter Verkehrspolitik, Nikola Vagt, Stellvertretende Leiterin des NABU Wasservogelreservats Wallnau
Hallo-Holstein.Redaktion: Torben Gösch