Dumpingpreise beim Geflügelfleisch unverantwortlich – VIER PFOTEN fordert Verbraucher zum bewussten Konsum auf

Hamburg, 23. April 2014 – Nachdem Aldi die Preise für Geflügelfleisch um bis zu 20 Prozent gesenkt hat, appelliert die Stiftung VIER PFOTEN eindringlich an das Gewissen der Verbraucher, solches Billigfleisch nicht zu kaufen. Jedem müsse klar sein, dass die Betriebe sinkende Supermarktpreise auf Seiten der Produktion, also bei der Tierhaltung, wieder hereinholen müssen. Wer die tierquälerischen Zustände in der konventionellen Intensivtierhaltung ändern will, sollte auch das eigene Einkaufsverhalten ändern.

„Als Marktführer verstärkt Aldi mit den Preissenkungen einen gefährlichen Trend. Zu diesen Dumpingpreisen kann ein Hähnchen nicht annähernd artgemäß gehalten werden“, kritisiert Dr. Andrea Berg, Country Managerin von VIER PFOTEN Deutschland. „Mehr Platz in den Ställen, wenig Antibiotika und langsam wachsende Tierrassen ohne Qualzucht haben ihren Preis, sind aber nicht unbezahlbar. Wenn wir alle weniger Fleisch, dafür aber in höherer Qualität konsumieren, können wir als Verbraucher bei gleichem Budget in der Nutztierhaltung viel zum Positiven verändern“, so Dr. Berg.

 

In der konventionellen Intensivtierhaltung werden Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht. Für die Hähnchenmast bedeutet das unter anderem, dass sich in der Endphase der Mast bis zu 24 Tiere auf nur einem Quadratmeter drängen. Bereits im März hatte Aldi die Preise für Rind-, Hähnchen- und Putenfleisch um bis zu 7 Prozent gesenkt und damit eine Preisspirale unter den Discountern ausgelöst.

Das Tierschutzlabel von VIER PFOTEN

Um den Verbrauchern im Supermarkt eine Alternative und damit eine bewusste Entscheidungsmöglichkeit zu bieten, hat VIER PFOTEN das Gütesiegel „Tierschutz-kontrolliert“ für Fleischprodukte entwickelt. Mit dem Gütesiegel werden Produkte von Tieren gekennzeichnet, die unter deutlich besseren Bedingungen leben als in der konventionellen Tierhaltung und die nach strengen Vorgaben transportiert und geschlachtet werden. Die dem Gütesiegel zugrunde liegenden verbindlichen Anforderungen bezüglich Haltung, Transport und Schlachtung werden streng von Experten kontrolliert. Unter anderem ist hier die Erhebung „tierbezogener Parameter“ sowohl am Mastbetrieb (im Rahmen der Kontrolle) als auch kontinuierlich bei der Schlachtung verpflichtend. Das heißt, dass z.B. Verletzungen, Frakturen, Blutergüsse oder Entzündungen bei den Tieren erfasst werden – mit Konsequenzen für die entsprechenden Betriebe.

Weitere Informationen zum „Tierschutz-kontrolliert“-Label: www.vier-pfoten.de/service/tierschutzlabel/

Aussender: VIER PFOTEN:
Ansprechparter: Melitta Töller – Press Officer
Hallo-Holstein.Redaktion: Torben Gösch