Miami/Münster – Twitter erfreut sich unter Forschern großer Beliebtheit, denn der Kurznachrichtendienst kann auch entscheidend zum Forschungsergebnis beitragen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der University of Miami (UM) http://cesp.miami.edu .
Möglichkeiten unterschätzt
Etwa jeder vierte Follower eines Wissenschaftlers auf Twitter ist laut der Erhebung ein Student. Rund zehn Prozent der Verfolger der Postings sind andere Wissenschaftler. „Soziale Medien, mit denen sich Informationen sofort auf der ganzen Welt verbreiten können, gibt Akademikern die Möglichkeit, die Kommunikation über den Forschungsstand drastisch zu beschleunigen“, erkärt David Shiffman, Doktorand an der UM, der die Analyse durchgeführt hat. Shiffman stellt fest, dass Forscher die Benutzung von Hashtags immer noch kontrovers diskutieren.
Forschende haben laut Shiffman die Möglichkeiten von Twitter und anderen sozialen Netzwerken lange unterschätzt und nicht genutzt. Nur 20 Prozent der Fachzeitschriften hätten Beiträge zur Kritik online gestellt. Shiffman gibt zu bedenken, dass gepostete Beiträge Gefahr laufen, kopiert zu werden. Nicht nur die Befruchtung durch wertvollen Input von außen – vor allem durch wiederholte Posts – ist denkbar, sondern auch der Diebstahl geistigen Eigentums.
Deutsche Forscher nutzen Twitter kaum
Auch deutsche Forscher nutzen das Chat-Tool eher spärlich. „Da ich Wissenschaftler bin, nutze ich das auch“, erklärt Felix Flemming, Politikwissenschaftler an der Universität Münster http://uni-muenster.de , im Interview mit pressetext. „In Deutschland ist die Nutzung von Twitter unter Wissenschaftlern aber nicht besonders umfangreich“, so Flemming. Ein Defizit verspürt der Forscher dadurch jedoch nicht. „Man ist auch so gut vernetzt“, erklärt er.
Generell nutzen Deutsche, Spanier, Italiener und Franzosen Twitter wesentlich seltener als Amerikaner. Im zweiten Quartal 2012 haben sich 22,9 Mio. Amerikaner mindestens einmal im Monat bei Twitter eingeloggt oder einen Tweet gepostet. In Deutschland hingegen taten das nur 2,4 Mio., in Italien 3,1 Mio. und in Frankreich 2,2 Mio. Menschen.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Michael Krause
Beflügelt: Forscher profitieren von Twitter und Co (Foto: Snelling, flickr.com)