Adam Sander, Lübeck Cougars

Cougars-Pleite trotz Traumstart

Die Zweitliga-Footballer der Lübeck Cougars haben ihr erstes Auswärtsspiel bei den Troisdorf Jets mit 42:55 (21:28) verloren. Dabei gaben die „Berglöwen“ nach einem Traumstart eine 14-Punkte-Führung aus der Hand. „Unsere zweite Niederlage in Folge. Wir haben einfach weniger Positionsduelle für uns entscheiden können“, konstatierte Cougars-Chefcoach Willie J. Robinson.Adam Sander, Lübeck Cougars

Eine Woche nach der unglücklichen 20:26-Heimniederlage gegen die Osnabrück Tigers erwischten die Lübecker dabei einen Blitzstart: Gleich in der ersten Angriffssequenz brachte Receiver Colin Harms sein Team nach einem Pass von Quarterback Zane Zebrasky mit 7:0 in Führung und nur drei Minuten später erhöhte der US-Spielmacher persönlich mit seinem ersten Touchdown im Cougars-Dress auf 14:0.

 

Die Jets geschockt? Nein, denn jetzt zündeten die Hausherren ihren Turbo und erzielten drei Touchdowns in Serie. Der Angriffsmotor der Cougars, der nach der Blitzführung fast ein Viertel lang stotterte, hatte erst zwei Minuten vor der Pause eine Antwort parat: Andrew Feliciano, eigentlich Cornerback, fing einen kurzen Pass von Zebrasky und tauchte in die Endzone zum 21:21 ein. Felicianos Einsatz im Angriff wurde allerdings erst durch den Ausfall seines Landsmann Jame Dale möglich. Der schnelle Runningback fiel unglücklich auf den Arm und schied mit Verdacht auf eine Ellenbogen-Fraktur verletzt aus.

Drei weitere Touchdowns in Serie der Jets, einen vor der Pause, zwei danach, sorgten dann aber bereits für die Vorentscheidung, ehe Receiver Jan Wulf nach einem 50-Yard-Pass von Zebrasky auf 28:42 verkürzen konnte. Die Hausherren ließen diesen Touchdown aber genauso wenig unbeantwortet wie den zweiten Touchdown von Zebrasky zum 35:49. Die letzte Hoffnung auf einen Auswärtssieg der Cougars zerstörte Travis Poitier mit dem 55:35, auch wenn Colin Harms kurz vor Ultimo noch einmal mit seinem zweiten Touchdown des Tages verkürzen konnte.

Überhaupt Poitier. Die Cougars-Defense hatte eigentlich alles im Griff. Das Laufspiel der Jets erstickte die Abwehrreihe drei Viertel fast im Keim – aber nur einen Spieler bekamen die Weiß-Roten eben nicht in den Griff: den US-Receiver, der bereits in der Vorwoche gegen Bonn fünf Touchdowns erzielen konnte und auch gegen die Cougars drei Mal die Endzone erreichte.

Während die Cougars aber gegen Osnabrück noch das einzige Team waren, welches sich Fehler leistete, patzte in Troisdorf auch die Gegenseite: Andrew Feliciano, Julian Porath und Sharif Bsharat fingen jeweils eine Interception von Jets-Spielmacher Tony Moore, einen von Bsharat forcierten Fumble sicherte Erik Schween, außerdem schnappte sich Bsharat einen Onside-Kick und die Cougars-Defense blockte ein Field Goal. Dass es am Ende aber einfach nicht reichen sollte, lag an den neuerlichen Cougars-Fehlern. Gleich drei Interceptions warf der bis zu dieser Partie fehlerlose Zebrasky, ein Fumble leistete sich Laurents Mohr bei einem Kickoff-Return.

„Wir müssen dieses Spiel jetzt so schnell wie möglich auswerten und aus unseren Köpfen bekommen“, betonte Head Coach Robinson. Schon am Sonntag steht für sein Team die nächste weiter Fahrt nach Nordrhein-Westfalen an. Dann sind die Cougars bei den Bonn Gamecocks zu Gast.

Lübeck Cougars
Foto: Richard Welde