Jena – Die Altersbezogene Makula-Degeneration (AMD) kann durch die Einnahme von Lutein und Zeaxanthin verhindert werden, sagen Ernährungswissenschaftler der Universität Jena http://www.uni-jena.de . Die AMD ist eine Augenkrankheit, die in Deutschland etwa jeden dritten Menschen über 60 Jahren betrifft. Lutein und Zeaxanthin sind Carotinoide, natürliche Pigmente pflanzlicher Herkunft – sie sind enthalten in Grünkohl, Spinat und Brokkoli.
145 Patienten analysiert
Sie wirken auf die Netzhaut wie eine Art „Sonnenbrille“. „Der Mensch kann diese Carotinoide nicht selbst synthetisieren, wir müssen sie über die Nahrung aufnehmen“, sagt Forscher Christin Arnold. In Nahrungsergänzungsmitteln finden sich auch Carotinoide. Wird AMD nicht behandelt, kann sie zu einem erheblichen Verlust der Sehkraft führen. Im schlimmsten Fall erscheint das Zentrum des Sehfeldes als blinder Fleck.
Hauptursache für AMD sind absterbende Netzhautzellen. Arnold hat für ihre Studie Unterstützung von der Jenaer Augenklinik bekommen. Die Mediziner wählten insgesamt 145 Patienten aus, die älter waren als 60 Jahre. Ein Teil der Testpersonen nahm über ein Jahr täglich eine Dosis von zehn Milligramm des Carotinoids Lutein ein, eine zweite Gruppe die doppelte Dosis und eine dritte Gruppe bloß ein Placebo.
Täglich zehn Milligramm reichen
„Schon nach einem Monat konnten wir einen deutlichen Anstieg der Lutein-Konzentration im Blutplasma feststellen“, so Arnold. Die tägliche Dosis von zehn Milligramm reichte aus. Bei der Patientengruppe mit der doppelten Dosis ergaben sich nur geringfügig höhere Werte. Bei der Placebo-Gruppe hat sich das Blutbild, wie erwartet, nicht geändert. Zwar sei der Verzehr von Gemüse mit den Carotinoiden empfehlenswert: „Die ausreichende Versorgung mit Lutein und Zeaxanthin kann durch die Gabe von Präparaten sichergestellt werden“, resümiert Arnold.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Oranus Mahmoodi
Fachfrau Christin Arnold im Labor im Kampf gegen AMD (Foto: J.-Peter Kasper/FSU)