Magdeburg – Microsofts in Windows 8 integrierter Windows Defender erkennt 98 bis 99 Prozent der gerade gängigen Malware, so das Ergebnis aktueller Tests des unabhängigen Labors AV-Test http://av-test.org . Damit bildet er zwar einen guten Basisschutz, macht Zusatzlösungen aber nicht unverzichtbar. „Gegen die wirklich neuen 0-Day-Bedrohungen schützt Microsoft nur zu 81 bis 82 Prozent“, erklärt AV-Test-CEO Andreas Marx gegenüber pressetext. Einige Produkte wie der aktuelle Testsieger BitDefender http://www.bitdefender.de haben im Januar und Februar selbst bei bislang unbekannten Bedrohungen eine praktisch perfekte Trefferquote erreicht.
„Wir testen den ‚Mainstream‘, also alles, was dem Durchschnittsnutzer im normalen Verlauf von Internetsitzungen mit Facebook, Google und Co begegnen kann. Hier ist er tatsächlich von den guten Produkten fast perfekt geschützt“, meint dazu Marx. Ein gewisses Restrisiko verbleibe aber. „Offen sind dann Dinge wie gezielte Angriffe (Spionage) oder komplett neuartige Attacken“, warnt der Experte ferner. Solche Angriffe können immer durchrutschen, wovor auch die besten Schutzlösungen nicht gefeit sind.
Ausreichend, aber suboptimal
Der Windows Defender unter Windows 8 erreicht nach AV-Test-Zählung 11,5 von 18 möglichen Punkten, also eigentlich genug für eine AV-Test-Zertifizierung – und sogar mehr als die schwächsten getesten Consumer-Produkte (AhnLab http://www.ahnlab.com und Comodo http://www.comodo.com ). „Wenn man sich die Ergebnisse genau anschaut, sieht man aber, dass die Schutzwirkung die schlechteste im Test ist“, relativiert Marx. Die Stärke des Windows Defenders liegt eher darin, dass er keine Fehlalarme produziert – sogenannte „False Positives“, die User unnötig stören und im schlimmsten Fall die Funktionalität wichtiger legitime Programme gefährden können.
In der Praxis besser ist ein Virenschutz, der fast keine Fehlalarme liefert, aber vor Bedrohungen besser schützt. Der Goldstandard im aktuellen Test ist die BitDefender Internet Security 2013, die in beiden Teilbereichen die volle Punktezahl erreicht und nur in Sachen Systembelastung kleine Abstriche machen muss. Auf den Plätzen folgen BullGuard http://www.bullguard.com Internet Security 13.0 und Kaspersky http://www.kaspersky.com Internet Security 2013. Im Schnitt erkennen die getesteten Produkte 95 Prozent bereits aller 0-Day-Bedrohungen – ein insgesamt erfreuliches Ergebnis für die Anbieter.
Sicherer als Windows 7
Im Vergleich zu AV-Tests vorherigem, Mitte Januar veröffentlichten Test, fällt auf, dass insgesamt die 0-Day-Schutzwirkung der getesteten Lösungen gestiegen ist. Denn damals lag der Durchschnitt noch bei 92 Prozent. User können mit Microsofts neuem Betriebssystem insgesamt also sicherer online unterwegs sein als mit dem Vorgänger – was nicht nur an Verbesserungen bei den Antiviren-Produkten liegt. „Windows 8 verhindert das Ausnutzen von Schwachstellen noch effektiver als Windows 7, zudem wird der SmartScreen-Filter immer weiter verbessert“, erklärt Marx. „Malware-Schreibern wird es also wieder etwas schwerer gemacht und das ist gut so.“
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Thomas Pichler
Check: Windows Defender ist gar nicht so schlecht (Foto: microsoft.com)