Hamburg (ots) – Der NDR wird keine Rechercheunterlagen des Projekts „Offshore-Leaks“ an Behörden weitergeben. Man habe großes Verständnis für das Interesse an den brisanten Unterlagen, es sei aber nicht möglich, dem von mehreren Politikern geäußerten Wunsch nachzukommen, sagte Sendersprecher Martin Gartzke. „An allererster Stelle ist der Informantenschutz zu nennen, den unsere Redaktionen zu beachten haben“, so Gartzke. „Wir geben unsere Recherchematerial nicht an Dritte weiter: Diese Regel gilt für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk genauso wie für alle Medien.“ Die in Deutschland neben dem NDR an „Offshore-Leaks“ beteiligte Süddeutsche Zeitung hatte ebenfalls erklärt, Behörden keine Rechercheunterlagen zur Verfügung zu stellen.
Im konkreten Fall liege die Entscheidung über eine Weitergabe und Veröffentlichung des Materials zudem nicht bei einzelnen Medien, sondern bei dem Internationalen Konsortium für investigative Journalisten (ICIJ) mit Sitz in Washington. Gartzke: „Der NDR hat sich ebenso wie die Süddeutsche Zeitung gegenüber dem ICIJ verpflichtet, das Material nicht weiterzugeben.“ Das ICIJ prüfe derzeit, ob die Organisation selbst Teile der Offshore-Leaks-Unterlagen unter Beachtung des Quellenschutzes online stellen kann.
Weitere Informationen unter www.NDR.de, www.sueddeutsche.de und www.icij.org.
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