App: Fake-Anwendungen sehen zunehmend wertvoll aus (Foto: pixelio.de, Altmann)

Japanische Porno-Apps zocken User ab – Nutzer zahlen rund 1.000 Dollar für überteuerte Paywalls

Mountain View/München – Betrügerische Apps, die unter anderem auf dem Android-Markt Google Play http://play.google.com verfügbar sind, lassen japanische Porno-Liebhaber für fragwürdige Dienste zahlen, wie das Sicherheits-Unternehmen Symantec http://symantec.com herausgefunden hat. Mit nur einem Klick auf den Link wird Malware auf das Desktop geladen und der User zum Registrieren eines kostenplichtigen Services gezwungen, um Popups zu stoppen. Smartphone-Nutzer hingegen werden durch die Fake-Apps auf Porno-Seiten geleitet, die eine Dienstleistungsgebühr verlangen. Der Preis für die Nutzung eines solchen Services beträgt umgerechnet fast 780 Euro.App: Fake-Anwendungen sehen zunehmend wertvoll aus (Foto: pixelio.de, Altmann)

Entwickeln schneller als entfernen

 

Ein Massengut von mehr als 200 gefälschten Android-Apps ist auffindbar und scheint nicht weniger zu werden, wenngleich viele Programme bereits entfernt wurden. „Rund 50 verschiedene Entwickler laden derartige Applikationen auf unterschiedliche Marketplaces hoch, wo sie zum Kauf oder Download verfügbar sind“, erklärt Carsten Hoffmann von Symantec gegenüber pressetext.

„Die Entwicklung neuer Anwendungen dauert nur einige Stunden und ist schneller durchführbar als das Entfernen alter Applikationen“, so der Experte. Meist müssen Nutzer lediglich eine Einwilligung zur Netzwerkkommunikation geben – viele der Apps verlangen nicht einmal das. „Durch die Installation selbst entstehen keine Kosten. Im zweiten Schritt werden jedoch Karteninfos verlangt“, führt Hoffmann aus. Die Fake-Apps wurden innerhalb der vergangenen zwei Monate bereits mindestens 5.000 Mal heruntergeladen.

Betrüger sehen zunehmend legitim aus

Hoffmann zufolge betrifft das Problem nicht nur Google Play, sondern verschiedene Marketplaces beispielsweise auf Amazon oder privaten Seiten. Zum eigenen Schutz empfiehlt er einerseits die Installation einer Sicherheitssoftware, wie beispielsweise Norton- oder Symantec-Mobile-Security. Während Erstere vielmehr für den privaten Gebrauch empfohlen wird, bietet die zweite Software erweiterte Schutzbedingungen für Unternehmen an.

Auch ein gesunder Menschenverstand ist gefragt. „Wenn für ein Service so viel Geld verlangt wird, muss sich der Nutzer fragen, ob er überhaupt so viel wert sein kann“, warnt der Fachmann. Für den herkömmlichen Anwender würde es jedoch immer schwieriger, Betrug zu erkennen, da viele Entwickler legitimer und wertvoller aussehen, indem sie beispielsweise eine Altersverifikation vorab einfordern.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Andreea Iosa
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