KIEL/SIEK. In der Nacht zum 2. April 2013 ist auf der Autobahn A 1 im Kreis Stormarn zwischen den Abfahrten Bargteheide und Ahrensburg in Höhe der Ortschaft Siek vermutlich ein Wolf überfahren worden. Der betroffene Bereich der Autobahn 1 ist dreispurig und nicht durch Wildschutzzäune gesichert.
Es handelt sich damit um das zweite Tier, das in Schleswig-Holstein dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen ist. Bereits im April 2007 war im Kreis Ostholstein bei Süsel an der B 76 ein nach Schleswig-Holstein zugewandertes Tier überfahren worden. „Es ist sehr schade, dass bereits zwei Wölfe in Schleswig-Holstein dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen sind“, bedauerte der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck.
Das Tier wurde gemeinsam von der Autobahnpolizei und ehrenamtlichen schleswig-holsteinischen Wolfsbetreuern geborgen. Nach einer ersten Untersuchung nahmen Mitarbeiter des Wildparks Eekholt, dem schleswig-holsteinischen Wolfsinformationszentrum (www.wolfsbetreuer.de), Proben für eine genetische Untersuchung und leiteten sie an das Senckenberg Institut für Wildtiergenetik weiter. Das Senckenberg Institut ist die nationale Referenzstelle für die Durchführung entsprechender genetischer Herkunftsnachweise. Das Ergebnis der genetischen Untersuchung wird zweifelsfrei die Artzugehörigkeit des Tieres und dessen Herkunft aufklären. Noch heute wird das Tier zum Leibnitz Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) nach Berlin gebracht, wo weitere Untersuchungen genaue Rückschlüsse auf die Todesursache, Verletzungen und Erkrankungen ermöglichen.
Nur etwa 20 Kilometer vom Unfallort entfernt hatte ein Landwirt noch am Karfreitag, den 29. März 2013, einen Wolf in der Region Geesthacht/Bergedorf auf hamburgischem Gebiet fotografiert. Der für das Land Schleswig-Holstein tätige Wolfsexperte Norman Stier stufte diese Meldung als eindeutigen Nachweis ein (Monitoring-Kategorie C 1).
Landespolizei Schleswig-Holstein