"Roadrunner"-Innenleben: Steht jetzt vor dem Abbau (Foto: lanl.gov)

Erster Petaflop-Computer abgedreht – Bahnbrechender „Roadrunner“ heute eher Stromfresser

Los Alamos – Am Osterwochenende hat das Los Alamos National Laboratory (LANL) http://www.lanl.gov den Supercomputer „Roadrunner“ außer Dienst gestellt – jenen IBM-Hybrid-Rechner, der 2008 dafür berühmt wurde, als erster die Marke von einem Petaflop (eine Brd. Rechenoperationen pro Sekunde) zu knacken. Selbst am Ende zählte er noch zu den 25 leistungsstärksten Superrechnern der Welt. Trotzdem ist für ihn jetzt das Ende gekommen – die Zukunft soll Hochleistungscomputern gehören, die energieeffizienter sind als der Roadrunner."Roadrunner"-Innenleben: Steht jetzt vor dem Abbau (Foto: lanl.gov)

Von wegweisend zu Alteisen

 

2008 hat der IBM-Rechner die damals magische Petaflop-Berriere geknackt und wurde damit vor knapp fünf Jahren zum stärksten Supercomputer der Welt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20080618038 ). Ungewöhnlich war seine Hybrid-Architektur, die 6.563 AMD-Opteron-Prozessoren jeweils mit speziellen PowerXCell-Grafik-Chips verbunden hat. „Roadrunner war eine wirklich wegweisende Idee“, so Gary Grider von der LANL High Performance Computing Division. Der Rechner habe einen Denkanstoß geliefert, wie Supercomputer aufgebaut werden können.

Im Laufe der Zeit kam Roadrunner unter anderem für die Atomwaffen-Forschung sowie das Modellieren von Viren und weit entfernten Teilen des Universums zum Einsatz. Zuletzt, im November 2012, hat der Rechner dabei auf der Top500-Liste http://www.top500.org der schnellsten Supercomputer immer noch Platz 22 eingenommen. Dennoch ist er jetzt am Ende seines Erfolgsweges angekommen. Am Ostersonntag erfolgte die offizielle Abschaltung, nun soll das Gerät noch etwa einen Monat lang Forschern zur Verfügung stehen, die mit Speicherkompressionstechniken auf Betriebssystem-Ebene experimentieren.

Mehr Energieeffizienz gefragt

Dem LANL zufolge werden Supercomputer in Zukunft merklich energieeffizienter als Roadrunner sein müssen, damit die Stromrechnung erschwinglich bleibt. Dass der einstige Top-Rechner in dieser Hinsicht schon heutigen Anforderungen nicht wirklich genügen kann, zeigt ein Blick auf die Green500-Liste http://www.green500.org der 500 energieeffizientesten Supercomputer der Welt. In deren neuesten Auflage, ebenfalls von November 2012, ist der Roadrunner gar nicht vertreten.

Die aktuellste Generation Superrechner hat dem einstigen Platzhirsch in dieser Hinsicht einiges voraus. Während der erste Petaflop-Rechner ein relativer Stromfresser ist, schaffen es der aktuell stärkste Superrechner der Welt „Titan“ ebenso wie der derzeit leistungsfähigste Supercomputer Europas, „JUQUEEN“ am Forschungszentrum Jülich http://www.fz-juelich.de , unter die Top-5 des aktuellsten Energieeffizienz-Rankings.

pressetext.redaktion
‚Ansprechpartner: Thomas Pichler
„Roadrunner“-Innenleben: Steht jetzt vor dem Abbau (Foto: lanl.gov)