Schwächung Beruflicher Gymnasien durch neue Oberstufen an Gemeinschaftsschulen befürchtet

Der CDU-Landesfachausschuss „Berufliche Bildung und Fachkräftebedarf“ befürchtet eine massive Schwächung der Beruflichen Gymnasien durch die Gründung neuer Oberstufen an Gemeinschaftsschulen. Dazu erklärt der Vorsitzende, Ulrich Wiethaupt:

„Wo neue Oberstufen an Gemeinschaftsschulen in der Nähe von Beruflichen Gymnasien gegründet werden, wird es einen massiven Einbruch der Schülerzahlen an den Beruflichen Gymnasien geben.“ Es sei zu befürchten, dass hier mit hohem finanziellen und personellen Aufwand Doppelstrukturen und Überkapazitäten geschaffen werden. Dies wäre nicht im öffentlichen Interesse und angesichts der angespannten Haushaltslage des Landes und der Schulträger ein finanzielles Abenteuer.

 

Weiter kritisiert Wiethaup: „Es gibt schon jetzt nicht genügend Lehrernachwuchs. Angesichts der demographischen Entwicklung macht es überhaupt keinen Sinn, jetzt neue Oberstufen an Gemeinschaftsschulen aufzubauen.“

Die Beruflichen Gymnasien seien mit ihren vielfältigen und praxisnahen Profilen bei den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, den Hochschulen und in der Wirtschaft sehr angesehen und hätten sich über viele Jahrzehnte bewährt. „Wir sind davon überzeugt, dass die Beruflichen Gymnasien die originären Oberstufen der Schulen im Sekundarbereich I sind“, so Wiethaup weiter. Hierzu müssten in den Regionen entsprechende Kooperationen vereinbart werden.

Der CDU-Landesfachausschuss hält es allerdings für unabdingbar notwendig, den Übergang von der Gemeinschaftsschule ohne Oberstufe in das Berufliche Gymnasium an die gleichen Leistungskriterien zu knüpfen wie die Versetzung in die Oberstufe einer Gemeinschaftsschule. Deshalb fordert der Vorsitzende des Ausschusses von der Landesregierung entsprechende Schritte einzuleiten und keine weiteren Oberstufen an Gemeinschaftsschulen zu genehmigen.

Wiethaup abschließend: „Ein Rückbau der Beruflichen Gymnasien mit ihren berufsbezogenen Profilen wäre angesichts des Fachkräftemangels insbesondere im MINT-Bereich fatal.“

Christine Ström – Pressesprecherin
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