Zukunft: Aussichten sind nicht immer rosig (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)

Trennungen bescheren Söhnen finanzielle Probleme – Alleinerziehende Haushalte erzeugen auf lange Sicht einen Teufelskreis

Washington – Es verdichten sich die Hinweise, dass Söhne von alleinerziehenden Müttern besonders schlecht abschneiden, erklärt David H. Autor vom Massachusetts Institute of Technology http://mit.edu in einer Analyse der Forschungsplattform „Third Way“ http://bit.ly/ZKolIi . Zwischen 1970 und 2010 ist in den USA der Anteil jener Kinder, die von beiden Elternteilen erzogen werden, von 82 auf 63 Prozent zurückgegangen. Die restlichen 37 Prozent werden zum überwiegenden Teil von ihren Müttern aufgezogen. In der vorliegenden Studie wird die zunehmende Zerrüttung der traditionellen Familienverhältnisse als Ursache und Wirkung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Probleme der männlichen Arbeiterschaft beschrieben.Zukunft: Aussichten sind nicht immer rosig (Foto: pixelio.de/Dieter Schütz)

Finanzsituation und Attraktivität

 

Alleinerziehenden Haushalten stehen oftmals geringere finanzielle Mittel zur Verfügung als anderen. Sind die daraus entwachsenen Söhne wirtschaftlich wenig erfolgreich, wirken sie gleichsam unattraktiver in den Augen ihrer Partnerinnen, die sich dafür entscheiden ihre Kinder alleine groß zu ziehen. „Daraus kann sich ein Teufelskreis ergeben“, schreiben Autor und seine Kollegin Melanie Wassermann. Sie betonen, dass die schlechten wirtschaftlichen Aussichten für wenig gebildete Männer wiederum Nachteile für deren Söhne bringen.

Der Rückgang des Männeranteils in der Arbeitswelt gehört für Ökonomen in den USA zu einem bestimmenden Faktor. Jobs in klassischen Männerdomänen wie der Fertigungsindustrie gehen verloren (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20121122001 ). Männer verdienen im Durchschnitt weiterhin mehr als Frauen, doch der „Gender Gap“ wird enger. Bei den unter 35-Jährigen hatten im Jahr 2010 Frauen zu 17 Prozent wahrscheinlicher einen College-Abschluss als Männer, bei einem Bachelor-Abschluss lag dieser Wert bei 23 Prozent.

Männer als Globalisierungsverlierer?

Mit zunehmender Konkurrenz aus dem Ausland, dem technologischen Fortschritt und dem Bedeutungsverlust der Gewerkschaften wird ein College-Abschluss in den USA immer wichtiger. Gleichzeitig setzen Frauen, wie die Zahlen zeigen, viel stärker auf Ausbildung als Männer.

„Es ist klar, dass Kinder aus alleinerziehenden Haushalten weniger Ausbildung erfahren. Doch dieser Gender-Gap, nämlich dass Söhne noch schlechter abschneiden, ist eine wichtige Hypothese von uns, die noch eingehender Forschung bedarf. Aber es gibt interessante Hinweise in diese Richtung“, so Autor.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl

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