Oscar: Google wusste oft, wer ihn bekommt (Foto: Alexander Hauk, pixelio.de)

Oscars: Google-Suche sagte Gewinner voraus – In vier von sechs Hauptkategorien so gut wie komplexe Analysen

Mountain View/Los Angeles – Die Google-Suche hat sich als gutes Instrument erwiesen, um die Preisträger bei den diesjährigen Oscars http://oscar.go.com vorauszuahnen. Nach der Verleihungsnacht steht fest, dass Google mit seinen Prognosen rein auf Basis des Suchvolumens ein ähnlich gutes Ergebnis erzielt hat wie komplexere Analysemethoden. Die Vorhersage traf in vier von sechs der wichtigsten Oscar-Kategorien zu, darunter die Königsklasse „Bester Film“ mit „Argo“. Auf Ang Lee als Bester Regisseur hat Google zwar nicht getippt – doch genau daran sind auch aufwendigere Vorhersagemethoden gescheitert.Oscar: Google wusste oft, wer ihn bekommt (Foto: Alexander Hauk, pixelio.de)

Masse statt Klasse

 

Während sich vor der Oscar-Verleihung verschiedenste Organisationen und Unternehmen mit teils hochkomplexen Algorithmen an einer hochklassigen Vorhersage der Gewinner versucht haben (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20130221002 ), hatte Google eine Prognose http://google.com/insidesearch/landing/oscars.html online gestellt, die einfach nur die Masse der Suchanfragen zu den Nominierten in den sechs Hauptkategorien verglichen hat. Dieser triviale Zugang hat sich als durchaus probat erwiesen, denn mit vier von sechs Richtigen kann er den ausgefeilten Analysen durchaus Konkurrenz machen.

Die einzige Kategorie, in der sich die Google-Suche als Prognose-Tool eindeutig geschlagen geben musste, war der „Beste Hauptdarsteller“. Daniel Day-Lewis („Lincoln“) hatte das öffentliche Such-Interesse nur auf Rang drei gereiht, während komplexere Prognosen hier richtig lagen. Dafür hat das Suchvolumen korrekt Christoph Waltz („Django Unchained“) als „Besten Nebendarstelle“r erahnen lassen – eine Kategorie, bei der komplexere Prognose-Algorithmen beispielsweise von Microsoft Research und einer von der Motion Picture Association of America (MPAA) beauftragten Analyse von Kritiker-Meinungen daneben lagen.

Große Einigkeit

In den meisten Fällen war die einfache Such-Vorhersage aber ohnehin mit analytischen Prognosen ident. Favorit auf den Regie-Oscar war praktisch durch die Bank Steven Spielberg („Lincoln“), der sich aber Ang Lee („Life of Pi“) geschlagen geben musste – den die Google-Suche übrigens auf Platz zwei gesehen hat. Treffsicher waren diverse Prognosen dagegen neben der Königsklasse auch in den Kategorien „Beste Haupt- und Nebendarstellerin“, wo mit Jennifer Lawrence („Silver Linings Playbook“) bzw. Anne Hathaway („Les Misérables“) die fast überall vorausgesagten Favoritinnen gewonnen haben.

Dass komplexe Algorithmen derart oft zur gleichen Prognose gelangt sind wie die Reihung nach der Menge der Google-Suchanfragen, ist letztlich nicht unbedingt verwunderlich. Immerhin beruhen viele Ansätze darauf, die Meinung der Massen oder wichtiger Meinungsbildner zu erkunden. Doch lohnt sich dieser zusätzliche Aufwand offenbar nur bedingt. Farsite Forecast http://farsiteforecast.com beispielsweise hat zwar fünf Gewinner erraten, war sich aber in einer Kategorie relativ unsicher, während die Kritiker-Analyse im Auftrag der MPAA mit nur drei Treffern sogar schlechter war als die reine Such-Prognose.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Thomas Pichler
Oscar: Google wusste oft, wer ihn bekommt (Foto: Alexander Hauk, pixelio.de)