Wacker-Chemie-Zentrale: Unternehmen kämpft mit Preisdruck (Foto: wacker.com)

Solarsiliziumpreise setzen Wacker Chemie zu – 70-prozentiger Gewinneinbruch 2012 – Chemiegeschäft floriert

München – Der bayerische Chemieriese Wacker Chemie http://wacker.com bleibt wegen der rückläufigen Preise für Solarsilizium weiter unter massivem Druck. Wie der Konzern heute, Donnerstag, in München bekannt gegeben hat, steht für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Gewinneinbruch von 70 Prozent auf 107 Mio. Euro in den Büchern.Wacker-Chemie-Zentrale: Unternehmen kämpft mit Preisdruck (Foto: wacker.com)

Davon nicht unbeeinflusst ging auch der Umsatz – trotz eines robusten Chemiegeschäfts – um knapp sechs Prozent auf 4,63 Mrd. Euro zurück. Laut CEO Rudolf Staudigl sind hierfür vor allem die Überkapazitäten im Solarbereich verantwortlich. Binnen eines Jahres hätten sich die Preise für Solarsilizium halbiert. Für 2013 will der Konzern seine Ausgaben nach rund 1,1 Mrd. Euro auf etwa 550 Mio. Euro kürzen.

 

Börsianer bleiben vorsichtig

An der Börse kommen die Neuigkeiten aus Bayern nicht gut an. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:11 Uhr) notiert das Wacker-Chemie-Papier mit einem leichten Minus von 1,47 Prozent bei 54,78 Euro. Da die positive Entwicklung der Chemiesparte die Preisrückgänge bei Reinsilizium 2012 jedoch nicht vollständig ausgleichen konnte, bleibt das Management weiter vorsichtig mit Prognosen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist um 29 Prozent auf 787 Mio. Euro gesunken. Trotz der erfüllten Erwartungen des Konzerns scheint eine kurzfristige Erholung aus heutiger Sicht bis auf weiteres nicht in Sichtweite.

Staudigl will den Kopf jedoch in den Sand stecken und spricht von „ermutigenden Signalen“, die auf einen verstärkten Ausbau der Photovoltaik speziell in China und den USA hindeuten. Der Wacker-Chemie-Chef hofft, dass dies sowohl den Absatz als auch die Preise für Silizium positiv beeinflussen könnte. Zeitgleich bestehe jedoch nach wie vor das Risiko, dass es in der Photovoltaik zu einem Handelsstreit zwischen China und Europa kommt. Angesicht der sich veränderten Lage lassen sich die Münchner beim Aufbau neuer Kapazitäten in den USA mehr Zeit. Auch wurde 2012 am Stammsitz für einen Teil der Belegschaft Kurzarbeit angemeldet.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Wacker-Chemie-Zentrale: Unternehmen kämpft mit Preisdruck (Foto: wacker.com)