Kind: Online-Schutz verhindert Folgen (Foto: pixelio.de, S. Hofschläger)

YouTube ermöglicht Kindern Zugriff auf Gewalt-Clips – „Empfohlene Beiträge“ führen oft zu inadäquaten Inhalten

Moskau/Ludwigshafen – Kinder, die sich YouTube-Clips über spezielle Kinderprogramme wie beispielsweise die „Sesamstraße“ ansehen, sind nur einige Klicks von Inhalten für Erwachsene entfernt. Eine aktuelle Studie des Sicherheitsunternehmens Kasperky http://kaspersky.com besagt, dass über den Kanal Nacktheit und Gewalt für Kinder überaus einfach zugänglich sind, wobei die „empfohlenen Beiträge“ in der rechten Spalte genau zu diesen schädlichen Inhalten führen und zum Teil mit den ursprünglichen Clips nichts mehr zu tun haben. Eine weitere Erhebung unter 24.000 jungen Probanden hat herausgefunden, dass knapp ein Drittel der Sieben- bis Elfjährigen und fast 50 Prozent der Elf- bis 19-Jährigen auf schmerzhafte und unangenehme Online-Inhalte innerhalb der vergangenen zwölf Monate gestoßen sind.Kind: Online-Schutz verhindert Folgen (Foto: pixelio.de, S. Hofschläger)

Software und Erziehung zum Schutz

„Es gibt mehrere Varianten, um Kinder von problematischen Inhalten fernzuhalten. Einerseits gibt es Kinder- und Jugendschutzsoftware, die Eltern auf dem Computer installieren können“, erklärt Stefan Stengel, Referent der EU-Initiative „klicksafe“ http://klicksafe.de , im pressetext-Gespräch. In Deutschland beispielsweise sind zwei Programme bereits anerkannt und stellen ein probates Schutzmittel für Kinder und Jugendliche dar.

Zum einen ist das der Jugendschutzfilter der Deutschen Telekom und zum anderen das Jugendschutzprogramm der JusProg. Speziell für Jugendliche seien solche Schutz-Installationen dennoch teilweise zu restriktiv. „Sie fühlen sich zwar sicher, haben jedoch auch keine Lust mehr, ins Internet zu gehen, wenn mehrere Kanäle gesperrt sind“, so der Experte.

Eltern, Schulen und Anbieter verantwortlich

Auch ein erzieherischer Medienschutz soll gewährleistet werden, indem Eltern bedenken sollen, ab welchem Alter ihre Kinder surfen und vor allem alleine surfen dürfen (pressetext berichtete: http://bit.ly/TDYmDc ). „Hier gibt es die Möglichkeit, einen sogenannten ‚Familien-PC‘ in einen öffentlichen Raum zu stellen, damit die Eltern einen Überblick über das Surfen ihrer Kinder haben und erreichbar sind, falls Kinder auf unangemessene Seiten geraten. Das hat nichts mit Kontrolle zu tun – die Eltern sollen lediglich als Ansprechpartner verfügbar sein“, so Stengel.

Grundsätzlich sind neben den Eltern weitere drei Instanzen für die Internetsicherheit gleichermaßen verantwortlich. Einerseits sind die User im Netz selbst für ihr Surfen zuständig und benötigen eine gewisse Medienkompetenz. Zudem sollten alle möglichen Schulen und Bildungsinstitutionen Internetschutz zum Thema anbieten. „Letztendlich tragen auch Anbieter wie YouTube, Facebook und Co. die Verantwortung, Gewaltinhalte zu identifizieren und zu löschen“, führt der Referent aus.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Andreea Iosa
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