Bargeld scheffeln: macht in diesen Zeiten wenig Sinn (Foto: pixelio.de, Kasper)

Altersvorsorge ade: Deutsche bunkern Geld lieber – Konjunkturangst trübt Laune – Barvermögen und Sparbücher führend

Frankfurt – Deutschen horten ihr Erspartes lieber daheim, als es langfristig in die Altersvorsorge zu investieren. Der Grund: Die Menschen trauen den Konjunkturaussichten nicht, zudem machen sie sich Sorgen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes, während die Aussicht auf die minimalen Renten vom Staat auch nicht rosig aussehen, wie eine Umfrage von BlackRock Investor Horizons http://blackrockinvestments.ch ergeben hat.Bargeld scheffeln: macht in diesen Zeiten wenig Sinn (Foto: pixelio.de, Kasper)

 

64 Prozent risikoscheu

 

„Die Finanzkrise war für Investoren ein finanzieller und psychologischer Schlag“, sagt Alex Hoctor-Duncan, Leiter des Retail-Geschäfts in der Region Europa, Naher Osten und Afrika bei BlackRock, gegenüber pressetext. Die Hälfte der Deutschen sei pessimistisch, was die Konjunkturaussichten für die kommenden sechs Monate angeht. 64 Prozent beschreiben sich bei der Studie als risikoscheu und wollen bei der Geldanlage kein Risiko eingehen. Nur für ein Drittel bietet der Aktienmarkt Chancen. 70 Prozent setzen auf Barvermögen oder Sparbücher.

Was die Menschen außerdem davon abhält, ihr Kapital fest anzulegen, ist die Verfügbarkeit. Die Hälfte der Bevölkerung möchte einen leichten Zugang zum eigenen Vermögen haben. Über die Hälfte legt sich Bargeld zur Seite. Über 40 Prozent wollen mit dem Inhalt des Sparstrumpfs für ihren Ruhestand vorsorgen. Mit einer der Gründe, warum die Menschen ihr Geld nicht anlegen: Sie wissen zu wenig über Finanzprodukte. Über zwei Drittel der Deutschen fühlen sich in Finanzfragen ahnungslos. Diejenigen, die Ahnung haben, sorgen eher privat für das Alter vor.

Überdrehte Vorstellungen

Dirk Klee, Länderchef bei BlackRock für Deutschland, Österreich und Osteuropa, warnt die Menschen vor dem Horten von Geld: „Vielen von ihnen ist noch nicht klar, wie die Inflation den Wert des Ersparten schmälert oder warum es notwendig ist, frühzeitig und regelmaßig zu sparen.“ Zudem seien sich die meisten Menschen nicht wirklich über die steigende Lebenserwartung bewusst. Außerdem haben sie überdrehte Vorstellungen: Im Schnitt hoffen die Befragten auf ein Jahreseinkommen im Ruhestand von 30.055 Euro.

Im Vergleich dazu stehen einem deutschen Rentner heute durchschnittlich 18.720 Euro zur Verfügung. „Die Kluft zwischen erforderlichen und tatsächlichen Ersparnissen für den Ruhestand wird sich ausweiten – und zwar so lange, bis wir es geschafft haben, den Menschen die Notwendigkeit einer frühzeitigen Altersvorsorge klarzumachen. Man kann nicht erst in Zukunft für seine Zukunft vorsorgen“, sagt Stephen Crocombe, Leiter der Produktentwicklung bei BlackRock.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Oranus Mahmoodi
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