Brustzentrum: regelmäßige Untersuchungen sinnvoll (pixelio.de, Rainer Sturm)

Job kann Brustkrebs-Risiko erhöhen – Studie untersucht Zusammenhang zwischen Arbeit und Erkrankung

Bochum – In bestimmten Berufen erkranken Frauen häufiger an Brustkrebs. Frauen, die etwa in der Metallindustrie arbeiten, sind häufiger betroffen als andere. Das ergab eine Studie vom Windsor Krebszentrum in Kanada http://www.wrh.on.ca . Über 1.000 Fälle von Brustkrebs wurden in Zusammenhang mit dem Job gebracht. Dabei kam heraus, dass die Arbeit in einigen Branchen das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen. Die Forscher ermittelten mehr Brustkrebsfälle bei Frauen in der Landwirtschaft, Autoindustrie, Kunststoff-Fertigung, Metallverarbeitung und in der Konservenindustrie.Brustzentrum: regelmäßige Untersuchungen sinnvoll (pixelio.de, Rainer Sturm)

 

Risikofaktoren schwer zu bestimmen

 

Ein Forscherteam aus Dänemark hat schon im September 2012 eine Studie veröffentlicht, die ergab, dass Bedienstete, die auch nachts arbeiteten, ein um 40 Prozent erhöhtes Brustkrebsrisiko hatten als die Frauen in der Kontrollgruppe. Für Frauen, die vor der Geburt ihres ersten Kindes mehr als vier Jahre nachts gearbeitet hatten, war das Brustkrebsrisiko doppelt so hoch. Trotzdem ist es immer noch schwierig, genaue Risikofaktoren für Brustkrebs zu bestimmen.

„Beim Lungenkrebs kann man sagen, dass der Hauptrisikofaktor das Rauchen ist“, sagt Sylvia Rabstein, Epidemiologin am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Inst. der Ruhr-Universität Bochum (IPA) http://www.ipa.rub.de , gegenüber pressetext. Bei Brustkrebs sei unklar, was die Hauptrisikofaktoren sind. Bei dieser Krebsart wäre man lange im Dunkeln getappt und habe dann entdeckt, dass es einen familiären Brustkrebs, also Vererbung des Risikos, gibt. Außerdem wurde festgestellt, dass eine Hormontherapie das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, erhöhe.

Keine Ursache-Wirkungs-Beziehung

„Man kann keine Ursache-Wirkungs-Beziehung aufstellen – man kann nur Assoziationen beobachten. Wir brauchen viele Studien – besonders, wenn es um berufliche Exposition geht“, sagt Rabstein. Man könne eben keine Experimente machen, sondern nur beobachten und die Anzahl der Brustkrebs-Erkrankten beziffern. Bei Brustkrebs sind die beeinflussbaren Risikofaktoren nicht so klar wie bei anderen Krebsarten. Einige Risikofaktoren gibt es: So sollten Frauen nach drei Jahren Hormontherapie in der Menopause die Behandlung abbrechen.

Zudem sei das Alter, in dem die erste Menstruation eintritt, ein beobachteter Aspekt im Bezug auf Brustkrebs. Je älter ein Mädchen beim Einsetzen ihrer Menstruationsblutung war, desto höher ist ihr Brustkrebsrisiko. Je älter eine Frau außerdem bei der Geburt ihres ersten Kindes war, desto höher ist das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Zudem spiele die Anzahl der Kinder, die eine Frau geboren hat, eine Rolle: Je mehr Kinder, desto geringer ist das Risiko von Brustkrebs. Mütter, die ihre Kinder nicht gestillt haben, erkranken ebenfalls häufiger. Insgesamt sind es kleine Faktoren, die beobachtet wurden – einen Hauptrisikofaktor konnte die Forschung bisher nicht identifizieren.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Oranus Mahmoodi
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