„Tourismus-Strategie wird nachjustiert – Schleswig-Holstein braucht eine imageprägende Dachmarke“

DAMP. Die vom Land Schleswig-Holstein zwischen 2007 und 2010 vollzogene Neuausrichtung des Tourismus durch die Konzentration auf die drei Zielgruppen „junge Familien mit Kindern“, „Best Ager“ und „anspruchsvolle Genießer“ wird nachjustiert und in Teilen auch korrigiert. Das sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer heute (22. November) auf dem Tourismustag in Damp, nachdem das Land die bisherige Tourismus-Strategie auf den Prüfstand gestellt hat. Die Experten von der Berliner dwif-Consulting haben in einem jetzt vorgelegten 130-Seiten-Gutachten zwar bestätigt, dass die grundsätzlichen Ziele und Strategien des Landes auch weiterhin Bestand haben.

Die Berater empfehlen aber auch ein Nachbessern – insbesondere bei der Umsetzung des touristischen Soll-Profils und die bestmögliche Ausrichtung der Förderpolitik auf die Tourismusstrategie.

 

„Wir nehmen die Empfehlungen des Gutachters sehr ernst und werden unser Handeln danach ausrichten. Wir werden das touristische Profil klar herausarbeiten und imageprägend in eine ‚Dachmarke Schleswig-Holstein‘ einordnen, schlagkräftige Strukturen mit einer klaren Aufgabenabgrenzung aufbauen und solche touristischen Infrastrukturen unterstützen, die in ihrer Kombination von öffentlichen und privaten Investitionen die höchste Wertschöpfung versprechen“, sagte Meyer in seinem Vortrag auf dem Tourismustag.

Er erinnerte daran, dass die neue Landesregierung dafür gesorgt habe, dass die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH) auskömmliche Mittel für ein schlagkräftiges Marketing und damit genug Zeit bekomme, mit neuen Partnern die Finanzierung des Landesmarketings auf eine ordentliche Basis zu stellen. Meyer: „Wir werden zusammen mit dem Innenministerium darüber hinaus die gesetzlichen Grundlagen schaffen, dass noch mehr Orte als bisher die Möglichkeit haben, eine zweckgebundene Tourismusabgabe zu erheben.“

Wie Meyer weiter sagte, werde das Thema ‚Netzwerke und Allianzen‘ des diesjährigen Tourismustages auch in Zukunft für die Tourismuswirtschaft Schleswig-Holstein ein wichtiges Thema sein. Gerade vor dem Hintergrund begrenzter finanzieller Ressourcen gelte es, Marktpositionen und Wettbewerbsfähigkeit im Zusammenwirken aller Leistungsträger auszubauen.

„Es gibt drei gute Gründe der Landesregierung, den Tourismus in Schleswig-Holstein trotz der schwierigen Haushaltslage zu unterstützen: Erstens hinkt die Nachfragedynamik im schleswig-holsteinischen Tourismus hinter den anderen touristisch bedeutenden Flächenländern hinterher; zweitens ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftszweige und drittens können wir im Tourismus – besonders in den strukturschwachen Gebieten Schleswig-Holsteins – ortsfeste Arbeitsplätze schaffen“, so Meyer.

Mit Blick auf das zu Ende gehende Jahr 2012 zeigte sich der Minister zuversichtlich: „Im bin sicher, dass der Tourismus in Schleswig-Holstein auch nach dem verregneten Sommer bei den Übernachtungen eine schwarze Null schreiben wird. Das reicht aber nicht aus, um die notwendige zusätzliche Wertschöpfung nach Schleswig-Holstein zu holen.“ Es bleibe eine große Herausforderung auf dem bereits bestehenden hohen Niveau neue Gäste nach Schleswig-Holstein zu locken.

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