Unternehmen aktiv gegen Rechtsextremismus

Zum Symposium „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus – Der Beitrag der Wirtschaft“ am 4. Oktober 2012 im Bundesministerium der Justiz erklärt Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:

 

Der Einsatz gegen Rechtsextremismus ist eine ständige Herausforderung für Staat und Gesellschaft. Er ist nicht nur historische Verpflichtung, sondern auch eine drängende aktuelle Notwendigkeit, das hat die furchtbare Mordserie der Verbrechergruppe „NSU“ eindringlich gezeigt. Der Aufgabe müssen sich alle gesellschaftlichen Kräfte stellen, auch Unternehmen. Rechtsextremismus macht an Werkstoren, Fabriken und Geschäften nicht halt. Die Wirtschaft muss Flagge zeigen für Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz – und gegen Rechtextremismus.

 

In meiner Eigenschaft als Kuratoriums-Präsidentin der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) will ich Unternehmen und Initiativen gegen Rechtsextremismus, Politik und Zivilgesellschaft an einen Tisch holen und diskutieren, welche konkreten Beiträge die Wirtschaft leisten kann. Unternehmerische Verantwortung hat viele Facetten: Sie reicht von der Aufarbeitung der eigenen Unternehmensgeschichte und Verstrickungen in Nazi-Verbrechen, über den richtigen Umgang mit alltäglichen Formen von Ausgrenzung und Rechtsextremismus unter Beschäftigten, der Schaffung eines Betriebsklimas, das von Vielfalt und Toleranz geprägt ist, und den Umgang mit Kundinnen und Kunden. Außerdem können sich Unternehmen in ihren Standort-Kommunen engagieren und etwa lokale Projekte gegen Rechtsextremismus fördern.

Bei der Veranstaltung des DFK im Bundesjustizministerium sollen beispielhafte Aktionen vorgestellt und die bestehenden Initiativen gegen Rechtsextremismus in der Wirtschaft besser vernetzt werden. Das Bundesjustizministerium und das DFK wollen mit dieser Veranstaltung dazu beitragen, dass noch mehr Unternehmen als bisher gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, aktiv werden und sich gegen Rechtsextremismus engagieren.

Zum Hintergrund:

Die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) wurde 2001 von der Bundesregierung und den Ländern gegründet. Aufgabe der Stiftung ist die Förderung der Kriminalprävention in allen Aspekten. Sie reicht von der Vernetzung staatlicher wie zivilgesellschaftlicher Instanzen und Verantwortungsträger über Präventionsforschung, Wissenstransfer und Unterstützung konkreter Präventionsprojekte bis hin zur Fort- und Ausbildung von Fachpersonal. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ist seit Frühjahr 2012 Präsidentin des Kuratoriums des DFK.

Zu der Veranstaltung am 4. Oktober im Bundesjustizministerium in Berlin sind Unternehmen, Wirtschaftsverbände, Initiativen gegen Rechtsextremismus sowie Akteure aus Politik und Zivilgesellschaft eingeladen.

Über Unternehmensaktivitäten werden u.a. die Deutsche Bahn, ArcelorMittal aus Eisenhüttenstadt sowie Volkswagen informieren. Die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hält die Eröffnungsansprache und nimmt an einer Diskussionsrunde teil; die Vorstellung der Aktivitäten der Deutschen Bahn wird Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube übernehmen. Das genaue Programm liegt dieser Pressemitteilung an (Anlage).

Die Veranstaltung findet am 4. Oktober 2012 in der Zeit von 9.30 Uhr bis 12.45 Uhr im Bundesjustizministerium, Mohrenstraße 37, 10117 Berlin statt.

Bundesministerium der Justiz