Tatort Büro: Schikane keine Seltenheit (Foto: pixelio.de/Norbert Schollum)

Jeder dritte Deutsche wird im Job drangsaliert – Mehr als die Hälfte bereits von eigenem Chef schikaniert

Frankfurt am Main – 36 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz drangsaliert. 52 Prozent der Angestellten geben sogar an, dass sie von ihrem eigenen Chef bereits schikaniert worden sind. Diese Zahlen gehen hervor aus einer aktuellen Studie der Online-Jobbörse CareerBuilder http://careerbuilder.de zur derzeitigen Arbeitssituation und den bisherigen Erfahrungen von Angestellten.Tatort Büro: Schikane keine Seltenheit (Foto: pixelio.de/Norbert Schollum)

 

Falsche Schuldzuweisungen

 

Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit. Aber auch Beschwerden über Mobbing oder Drangsalierung sind immer öfter zu hören. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die mit 53 Prozent häufigste Form von Schikane die falsche Schuldzuweisung für Fehler ist, gefolgt von übler Nachrede (45 Prozent) und dem unfairen Einstreichen von Anerkennung für von anderen erbrachte Leistung (34 Prozent) sowie ständiger Kritik (28 Prozent). Potenzielle Täter sind jedoch nicht nur Vorgesetzte, sondern auch Kollegen. Elf Prozent der Betroffenen geben zudem an, schon einmal von Kunden drangsaliert worden zu sein.

Ein schlechtes Klima im Büro führt zwangsläufig zur Steigerung von Unzufriedenheit. „Wie Mitarbeiter Schikane definieren, kann stark variieren, aber sie ist häufig mit Mustern ungerechter Behandlung verknüpft. Sie kann bedeutende Auswirkungen sowohl auf die Leistung einzelner Mitarbeiter als auch auf die Gesamtleistung des Unternehmens haben“, gibt Rosemary Haefner gegenüber zu bedenken. Die Global Vice President der Personalverwaltung von CareerBuilder rät, beim Umgang mit einem Schikanierer oder einem Verantwortlichen des Unternehmens konkrete Vorfälle zu benennen und auf eine Lösung des Konflikts hinzuarbeiten.

Abhilfe schaffen mit Gegenmaßnahmen

Doch das direkte Zur-Sprache-Bringen der Missstände ist nicht einfach. 60 Prozent der Betroffenen sagen, den Aggressor selbst schon einmal damit konfrontiert zu haben. Für 13 Prozent ist die Schikane danach noch schlimmer geworden, so die Studie. Den Gang zur Personalabteilung haben bislang 37 Prozent der Opfer gewagt, allerdings mit mäßigem Erfolg. In 14 Prozent der Fälle wurde daraufhin etwas dagegen unternommen. 23 Prozent geben jedoch an, dass vonseiten des Unternehmens keine Maßnahmen getroffen wurden.

Experten empfehlen, sämtliche Vorfälle schriftlich festzuhalten und Ort, Zeitpunkt sowie Anwesende zu protokollieren. Betroffene sollten nicht davor zurückschrecken, die Drangsalierer zur Rede zur Stellen. Dabei kann das Anführen von konkreten Beispielen hilfreich sein. Dabei sollte man allerdings immer die Lösung des Konflikts im Auge behalten und den Fokus auf Verbesserungsmöglichkeiten legen.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Tatort Büro: Schikane keine Seltenheit (Foto: pixelio.de/Norbert Schollum)