München/Diusburg – Der bayerische Autobauer BMW http://bmw.de plant die Schaffung von 3.000 neuen Arbeitsplätzen bis Ende 2013. Auf dieses Vorhaben haben sich kürzlich Arbeitnehmervertreter und der Vorstand einigen können und dies auch schriftlich abgesegnet. Die Verständigung zwischen beiden Seiten beruht auf einem Abkommen zur Produktionssicherung. Einerseits sollen mehr Leiharbeiter eine fixe Anstellung erhalten, andererseits verpflichtet sich die Belegschaft zu mehr Flexibilität.
BMW als Zeitarbeit-Spitzenreiter
„Mit dieser Vereinbarung haben die Verhandlungspartner einen hervorragenden Kompromiss gefunden. Dadurch wirkt man einer unternehmensinternen Zwei-Klassen-Gesellschaft deutlich entgegen und schafft Vertrauen“, erklärt Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de/car im pressetext-Interview.
Der Konzern beschäftigt mehr Leiharbeiter als seine Mitbewerber Audi und Daimler. Laut IG Metall sind es deutschlandweit bei BMW aktuell 11.000 Beschäftigte, die sich in einem solchen Zeitarbeitsverhältnis befinden. Die neu geschaffenen Jobs sollen vorwiegend von Leihkräften aus diesem vorhandenen Pool besetzt werden.
Zugeständnisse auf beiden Seiten
„Leiharbeit ist in der öffentlichen Diskussion nach wie vor ein rotes Tuch“, so Dudenhöffer. Auch bei den Arbeitnehmervertretern nimmt sie diese Rolle ein. Die Münchener Zentrale bekräftigte stets, diesen Stock an Zeitarbeitern zu benötigen, um in der Produktion die nötige Flexibilität zu gewährleisten und auf Auftragsschwankungen reagieren zu können.
Die nun errungene Lösung sieht vor, dass im Gegenzug für die neuen 3.000 Fixanstellungen die Arbeitzeiten der rund 70.000 Mitarbeiter in Deutschland noch mehr als bislang ausgedehnt werden und gegebenenfalls Schichten verlängert oder verkürzt werden können. Ferner darf der Arbeitgeber in Spitzenzeiten Pausen künftig auch streichen. Vorstand Harald Krüger will die Standorte dadurch noch produktiver machen.
Konzern rechnet mit Wachstum
Der Umsatz von BMW hat im vergangenen Jahr 68,8 Mrd. Euro betragen. Der erwirtschaftete Gewinn lag bei 4,9 Mrd. Euro. Die Marke Mini soll in den kommenden Jahren das Wachstum erhöhen, heißt es aus dem Unternehmen. „BMW ist trotz der Krise derzeit gut unterwegs und kann sich in den verschiedenen Märkten behaupten. Investitionen in Schlüsseltechnologien und die Kooperation mit Toyota spielen dabei eine wichtige Rolle für die Zukunft“, sagt Dudenhöffer.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Sebastian Köberl
Zentrale: 3.000 mehr Anstellungen in Sicht (Foto: pixelio.de/Wolfgang Lahsnig)