Seattle/Wien – Immer mehr Projekte werden über Crowdfunding finanziert. Laut einer Studie des Forschungsinstituts Mass Solution http://massolution.com wurden im vergangenen Jahr weltweit über 1,2 Mrd. Euro über Crowdfunding-Portale für verschiedene Projekte finanziert. „Diese Art der Finanzierung wird immer mehr zur Alternative für kommerzielle Projekte und Unternehmen. Bis 2013 erwarten wir einen starken Anstieg in diesem Sektor“, sagt Forschungsleiter Carl Esposti.
Tesla-Turm über Web finanziert
Ein amerikanischer Comic-Fan hat sich dazu entschlossen, über das Internet Geld für den Bau eines Museums über Nikola Tesla zu sammeln. Über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo http://bit.ly/Mz8dGJ sollen rund 700.000 Euro einnehmen. Wenn die Kampagne erfolgreich verläuft, will der US-Staat New York den Betrag verdoppeln und damit das Projekt ermöglichen. Immer mehr Kreative setzen auf die finanzielle Kraft von Gleichgesinnten aus aller Welt. Ein Filmprojekt aus Österreich finanziert sich schon seit 2009 mit kleinen Teilbeträgen, die über solche Netzwerke gesammelt werden. Die Dokumentation über den italienischen Filmstar Bud Spencer befindet sich, dank der regen Unterstützung, in der Zielgeraden.
Das berühmte Laboratorium „Wardenclyffe“ des serbischen Physikers und Erfinders wurde 1917 abgerissen. Dort experimentierte Tesla mit der kabellosen Übermittlung von Energie, die er der ganzen Welt kostenlos zur Verfügung stellen wollte. Jetzt hat sich Matthew Inman dazu entschlossen, das Labor wieder aufzubauen und ein Tesla-Museum zu errichten. Innerhalb von wenigen Tagen gelang es ihm über 300.000 Euro zu sammeln. Seine Begeisterung für den Forscher bekundete der Gründer des Comic-Portals The Oatmeal http://theoatmeal.com mit seinem Werk „Why Nikola Tesla was the greatest Geek who ever lived“ http://bit.ly/IUjfQD .
Bud Spencer haut in den Online-Sack
Ein ähnlich hochgestecktes Ziel versuchen der österreichische Filmemacher Karl-Martin Pold und seine Freunde durch Fundraising zu erreichen. Seit 2009 sucht das Team finanzielle Unterstützung im Internet. Neben staatlichen Filmförderungen ist das die größte Einnahmequelle für die jungen Kreativen.
„Das Ganze war von Anfang an als Crowdfunding-Projekt gedacht. Nachdem wir keine Produktionsfirma im Hintergrund hatten, waren wir auf die Hilfe unserer Fans angewiesen. Wir bekamen Zuschriften aus aller Welt. Da es bis Ende 2010 im deutschsprachigen Raum keine Crowdfounding-Plattform gab, haben wir es über Kickstarter und Indiegogo versucht und sind damit gut gefahren“, sagt Sarah Nöhrenberg vom Projekt „Bud Spencer Movie“ http://budspencermovie.com gegenüber pressetext.
Die Filmcrew setzt sich Etappenziele, die dann auf den Plattformen vorgestellt werden. Die Nutzer können dann einen gewissen Betrag spenden und erhalten dafür eine Vergütung: „Sehr viele geben uns 30 Euro und erhalten dafür das Bud-Spencer-Shirt“, erzählt Nöhrenberg. Mittlerweile wurden Interviews mit Bud Spencer und Terence Hill gedreht und der Film ist kurz vor der Fertigstellung. „Wir warten nur noch auf die letzte Filmförderung. Wenn alles glatt läuft, kommt der Film in einem Jahr in die Kinos.“
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Peter Oslak
Bud Spencer: Crowdfunding finanziert Dokumentation (Foto: flickr.com/truus)