Die Hazda: Kein Unterschied zum modernen Menschen (Foto: SPL)

Fettsucht: Die Menschen essen einfach viel zu viel – Sport ist wichtig, reicht aber einfach nicht aus

New York – Die Vorstellung, dass Sport im Kampf gegen die Fettsucht wichtiger ist als die Ernährung wird jetzt von Wissenschaftlern des Hunter College http://www.hunter.cuny.edu widerlegt. Eine Studie über Hazda, die auch heute noch als Jäger und Sammler leben, weist darauf hin, dass die Menge der benötigten Kalorien eine festgelegte menschliche Eigenschaft ist. Das legt nahe, dass Menschen der westlichen Welt eher durch übermäßiges Essen fettsüchtig werden als durch eine bewegungsarme Lebensweise. Laut BBC wird 2015 einer von zehn Menschen fettsüchtig sein. Laut Daten der Weltgesundheitsorganisation http://www.who.int wird einer von drei Menschen weltweit zu diesem Zeitpunkt bereits übergewichtig sein.Die Hazda: Kein Unterschied zum modernen Menschen (Foto: SPL)

 

Es wird allgemein angenommen, dass der Lebensstil der westlichen Welt großteils für diese Fettsucht-Epidemie verantwortlich ist. Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Dazu gehören Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Zucker und Fett, große Portionen und ein Lebensstil mit wenig Bewegung, bei dem Autos und Maschinen den Großteil der körperlichen Arbeit abnehmen. Das relative Gleichgewicht zwischen zuviel Nahrung und mangelnder Bewegung wird immer wieder diskutiert. Einige Experten gehen davon aus, dass der Kalorienbedarf des Menschen seit der industriellen Revolution drastisch gesunken ist und daher einen größeren Risikofaktor für Fettsucht darstellt als die Veränderung der Ernährung.

 

Die Hazda leben noch immer wie in der Urzeit

Die aktuelle in PLOS ONE http://www.plosone.org veröffentlichte Studie hat diese Theorie überprüft. Das Team um Herman Pontzer konzentrierte sich dabei auf den Energieverbrauch der in Tansania lebenden Hazda. Die Mitglieder dieser Volksgruppe dienten dabei als Modell für einen urzeitlichen Lebensstil. Diese rund 1.000 Menschen jagen Tiere, sammeln Beeren, Wurzeln und Früchte und das alles zu Fuß. Sie verwenden Bögen, kleine Äxte und Grabstöcke. Die Hazda verwenden keine modernen Werkzeuge oder Waffen.

Stoffwechsel der Hazda unterscheidet sich nicht von modernen Menschen

Ein Team aus Wissenschaftler aus Amerika, Tansania und Großbritannien ermittelte für die Studie den Energieverbrauch von 30 Mitgliedern dieser Volksgruppe, die zwischen 18 und 75 Jahre alt waren. Es zeigte sich, dass sie körperlich viel aktiver waren. Wurden jedoch Größe und Gewicht ebenfalls berücksichtigt, wurde klar, dass sich ihre Stoffwechselrate nicht von der in der westlichen Welt lebenden Menschen unterschied. Pontzer betonte, dass alle angenommen hatten, dass die Jäger und Sammler jeden Tag Hunderte Kalorien mehr verbrauchen würden als Erwachsene in Amerika und Europa. Die Studienergebnisse waren daher laut dem Wissenschaftler eine Überraschung und zeigten wieder einmal die Komplexität des menschlichen Energieverbrauchs auf.

Hauptgrund für eine Fettsucht ist einfach zu viel Essen

Der Experte betonte aber auch, dass körperliche Bewegung und Sport für die Gesundheit wichtig seien. „Für mich ist der Hauptgrund, dass die Menschen in der westlichen Welt fett werden, dass sie einfach zu viel essen und nicht dass sie sich zu wenig bewegen. Sport ist wichtig für die Gesundheit aber das reicht nicht aus, um schlank zu bleiben. Da hilft nur eines, weniger essen.“

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Die Hazda: Kein Unterschied zum modernen Menschen (Foto: SPL)