Handy: Nokia in Dauerkrise (Foto: pixelio.de/ Viktor Schwabenland)

Börsendesaster: Nokia stürzt auf 17-Jahrestief – 14 Prozent Kursverlust in einer Woche – Produktpalette veraltet

Espoo/Berlin – Am Dienstag hat der Aktienkurs des finnischen Handy-Herstellers Nokia http://www.nokia.com einen neuen Negativ-Rekord aufgestellt und erreicht nur noch einen Börsenwert von 5,4 Mrd. Euro. Seit den Erfolgsjahren im Zuge des IT-Booms im Jahr 2000 ist das ein Absturz von 98 Prozent. An der Börse notiert die Aktie zurzeit mit 1,48 Euro. Allein vergangene Woche ist der Kurs um 14 Prozent gefallen.Handy: Nokia in Dauerkrise (Foto: pixelio.de/ Viktor Schwabenland)

 

Für Investoren uninteressant

 

Das ums Überleben kämpfende Unternehmen ist momentan weniger wert, als Microsoft für den IP-Telefonie-Anbieter Skype hingeblättert hat. Im Vergleich mit Apple schaut es noch düsterer aus. Das gesamte Unternehmen ist gerade einmal soviel wert, wie der kalifornische IT-Gigant in einem Quartal einnimmt.

Richard Windsor, Analyst bei Nomura Inc. http://nomura.com , kommt zu dem Schluss, dass Nokia unterbewertet wird: „Eine Aufspaltung des Konzerns würde eine finanzielle Injektion von vier Mrd. Euro benötigen, um auf die Füße zu kommen. Der Kursfall in den letzten Tagen ist mit keinen spezifischen Neuerungen innerhalb des Unternehmens in Verbindung zu bringen. Investoren finden einfach kein Interesse an Nokia.“

Marktführerschaft an Samsung verloren

„Nokia macht seit mehreren Jahren einiges falsch. Die Marktführerschaft haben sie mittlerweile an Samsung verloren. Nokia baut keine attraktiven Geräte mehr. Auch die Beziehung zu den Verkäufern ist schlecht. Es wird mir berichtet, dass man für Handy-Dummies, die in den Auslagen verwendet werden, bezahlen muss“, sagt Chadi Daoud, IT-Blogger und Geschäftsführer von Handyexperten Berlin http://handyexperten-berlin.de , im pressetext-Interview.

Dem Fachmann nach hat der finnische Konzern keine vernünftige Unternehmenspolitik mehr: „Die Geräte werden in Asien produziert und sind in der Bauart im Laufe der Jahre schlechter geworden.“ Daoud sieht für Nokia nur einen Weg aus der Krise: „Nokia muss zur Konkurrenz aufschließen und einen App-Store einführen sowie an einem attraktiven Design arbeiten.“ Er sieht aber auch Positives: „Die kostenlose Navigation ist sehr gut gemacht und unterscheidet Nokia von seinen Mitbewerbern.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Peter Oslak
Handy: Nokia in Dauerkrise (Foto: pixelio.de/ Viktor Schwabenland)