Transformator: Siemens schielt auf italienische Ansaldo (Foto: siemens.com)

Siemens will Ansaldo Energia für 1,3 Mrd. Euro – Andere Interessenten und amerikanischer Fonds erschweren Lage

Mailand/Genua/München – Siemens http://siemens.com plant die Übernahme des italienischen Gaskraftwerk-Spezialisten Ansaldo Energia http://ansaldoenergia.com für 1,3 Mrd. Euro. Der Münchner Technologieriese steht somit kurz vor einem Kauf des 55-prozentigen Mehrheitsanteils der Ansaldo-Mutter Finmeccanica http://finmeccanica.it . Dies geht hervor aus einem aktuellen Bericht des italienischen Wirtschaftsblattes „Il Sole 24 Ore“.Transformator: Siemens schielt auf italienische Ansaldo (Foto: siemens.com)

 

Schwierige Verhältnisse

 

Ferner berichtet die Zeitung von Indiskretionen, denen zufolge der deutsche Riese bereits mit Credit Suisse als Beratungsunternehmen zusammenarbeitet, um das geplante Übernahmeangebot in den kommenden Tagen zu formalisieren. Siemens scheint der glaubhafteste Interessent an Ansaldo zu sein, doch es gäbe noch einige Punkte zu klären. So ist beispielsweise die Haltung des derzeitigen Minderheitseigners First Reserve noch nicht abschätzbar.

Der US-amerikanische Fonds hält 45 Prozent, die er vor zwei Jahren um 500 Mio. Euro erworben hat. Er besitzt zudem eine Option auf die Quote der Finmeccanica für den Fall, dass diese ihre Anteile an Ansaldo aufgibt. Das bedeutet, eine erfolgreiche Übernahme ist für Siemens nur im Konsens mit den anderen Eignern möglich. Hinzu kommt das Interesse des Fondo strategico italiano (Fsi), von dem in Italien schon des Längeren die Rede ist. Der Fsi ist der finanzielle Arm des zu 70 Prozent verstaatlichten Kreditinsituts Cassa Depositi e Prestiti (Cdp). Letzteres hat unlängst mit Finmeccanica eine Vereinbarung bezüglich Beteiligungen an dem Rüstungskonzern Avio unterzeichnet.

Weitere Zukäufe

Seit etlichen Jahren hat Ansaldo Energia mit Umsatzrückgängen zu kämpfen und hat 2011 sogar ein Minus geschrieben. Bei Erlösen von circa 1,2 Mrd. Euro erwirtschafteten die Genuesen zuletzt einen Jahresverlust von 16 Mio. Euro. Die Konzern-Mutter Finmeccania ist in Italien bekannt als großes Rüstungsunternehmen, das jedoch unter der Schuldenkrise und einem Korruptionsskandal leidet. Für Siems-Chef Peter Löscher ist die geplante Übernahme nur ein Zukauf von mehreren, die künftig in Frage kommen. Der Sektor der Energietechnik steht dabei im Vordergrund.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Transformator: Siemens schielt auf italienische Ansaldo (Foto: siemens.com)