Krebspatientin: kann künftig besser untersucht werden (Foto: pixelio.de, Schütz)

Brustkrebs nicht eine, sondern zehn Krankheiten – 2.000 Frauen analysiert – Kategorien sollen Behandlung revolutionieren

Cambridge – Was heutzutage als Brustkrebs bezeichnet wird, sollte laut einer internationalen Studie eigentlich als ein Konglomerat zehn verschiedener Krankheiten angesehen werden. Die in der Studie festgelegten Kategorien könnten die Behandlung durch das Maßschneidern auf jeweils die genaue Form von Brustkrebs grundlegend verändern. Damit sollte es auch möglich sein, die Überlebenschancen der Patientinnen genauer vorherzusagen. Für die in Nature http://nature.com veröffentlichte Studie wurden die Daten von 2.000 Frauen mit Brustkrebs analysiert.Krebspatientin: kann künftig besser untersucht werden (Foto: pixelio.de, Schütz)

Drei Jahre Umsetzung

 

Die Forscher geben jedoch zu bedenken, dass es noch rund drei Jahre dauern könnte, bis diese Forschungsergebnisse auch in Krankenhäusern umgesetzt werden können. Das Team um Carlos Caldas http://bit.ly/JdWVWu verglich Brustkrebs mit einer Karte der Welt. Die derzeit in Krankenhäusern eingesetzten Tests sind vergleichsweise breit angelegt. Sie teilen die verschiedenen Brustkrebserkrankungen in Kontinente auf, berichtet die BBC.

Die neuen Forschungsergebnisse fügen dieser Weltkarte zahlreiche neue Details hinzu und ermöglichen es jetzt auch einzelne Länder zu finden. Brustkrebs ist laut Caldas nicht eine Krankheit, sondern zehn verschiedene. „Unsere Forschungsergebnisse werden Ärzten in Zukunft ermöglichen, den genauen Typ des Brustkrebses und die Wirksamkeit von Medikamenten viel genauer als heute zu bestimmen.“

Bessere Klassifikation als Ziel

Derzeit werden Brustkrebserkrankungen nach ihrem Erscheinungsbild unter dem Mikroskop und durch Tests auf Marker in den Tumoren klassifiziert. Jene, die über Östrogenrezeptoren verfügen, sollten auf Hormontherapien wie Tamoxifen ansprechen. Bei HER-2-Rezeptoren wird mit eine Behandlung mit Herceptin durchgeführt. Der Großteil der Brustkrebserkrankungen, mehr als 70 Prozent, sollte auf eine Hormontherapie ansprechen.

Die wirkliche Reaktion auf die Behandlung ist jedoch sehr unterschiedlich. Laut Caldas geht sie oft gut aber auch oft schlecht aus. Daher sei eine bessere Klassifikation von entscheidender Bedeutung. Die Wissenschaftler untersuchten eingefrorene Brustkrebsproben von 2.000 Frauen aus Krankenhäusern in Großbritannien und Kanada. Sehr genau wurde dabei die Genetik der Tumorzellen analysiert.

Welche Gene mutiert, welche zu aktiv und welche überhaupt nicht mehr aktiv waren, wurde untersucht. Alle diese Veränderungen konnten in zehn verschiedenen Kategorien und zwar IntClust 1 bis 10 zusammengefasst werden. Damit wird laut Caldas ein völlig neuer Blick auf die Krankheit Brustkrebs möglich. Die Studie wurde von Cancer Research UK http://cancerresearchuk.org finanziert.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Krebspatientin: kann künftig besser untersucht werden (Foto: pixelio.de, Schütz)