Wirtschaftsminister bündeln Kräfte für Zukunft der Region Unterelbe

KIEL/HAMBURG. Im Bereich der internationalen Wettbewerbsfähigkeit wird es zunehmend wichtiger, in Wirtschaftsräumen zu denken und handeln. Die Unterelberegion hat für ganz Norddeutschland wirtschaftlich eine herausragende Bedeutung. Darin sind sich die Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein einig. Dieses Potenzial gemeinsam zu nutzen und sich für die Zukunft aufzustellen, war Thema der heutigen Fachkonferenz zur wirtschaftlichen Entwicklung der Unterelberegion.

 

Einen großen Vorteil hat die Region aufgrund der günstigen geographischen Lage mit direktem Zugang zu seeschifftiefem Wasser und einer leistungsfähigen Hafeninfrastruktur. Die Hafenkooperation an der Unterelbe ist gut. Senator Frank Horch dazu: „Die Wirt-schaft macht keinen Halt vor Ländergrenzen. Durch enge Zusammenarbeit können wir Unternehmensansiedlungen in der Unterelberegion halten und Potenziale des Seeverkehrswachstums für die Region sichern. Auf diese Weise können wir unseren Wettbewerbern in Antwerpen und Rotterdam gemeinsam Paroli bieten.“

 

Diese Kooperation lässt sich auf viele andere Bereiche übertragen. Da in Hamburg die Flächen beispielsweise für den Bau und die Verschiffung von Offshore-Windanlagen nicht vorhanden sind, bieten sich Brunsbüttel und Cuxhaven als optimale Basishäfen dafür an.

Wirtschafts-Minister Jost de Jager betonte, dass ganz Norddeutschland im Bereich Windenergie Pionierarbeit geleistet habe. „Für die zukünftige Entwicklung des Industriestandortes Unterelbe ist eine sichere Energieversorgung zu tragbaren Preisen verbunden mit dem Ausbau der Stromnetze und dem Aufbau von Speicherkapazitäten von zentraler Bedeutung. Für die Region Unterelbe bestehen große Potenziale insbesondere in der Entwicklung und Nutzung der Wind-Wasserstoff-Technologie“, so de Jager.

Die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Unterelberaums erfordert ein abgestimmtes und länderübergreifendes Zusammen-wirken aller beteiligten Partner in Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Aus diesem Grund haben die Partner in der Region heute einen Letter of Intent unterzeichnet.

Dieser umfasst die Themen:

· Konstruktive Begleitung wichtiger Verkehrsinfrastrukturprojekte wie die Realisierung der A 20 mit fester Unterelbequerung, der Ausbau der B5 und der B73, der Weiterbau der A 26 inklusive Hafenquerspange sowie die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe und der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Häfen der Elbe.

· Sicherstellung der Energieversorgung u.a. durch Nutzung der Chancen, die sich für die Region aus der Energiewende ergeben unter besonderer Berücksichtigung der erneuerbaren Energien und ihrer Speicherung mit Hilfe der Wasserstofftechnologie.

· Sicherung und Erweiterung des Chemie- und Energiestandortes Unterelbe insbesondere durch Wasserstoffproduktion aus erneuerbaren Energien sowie dessen Lagerung, Transport und industrielle Verwendung.

· Förderung der bestehenden Zusammenarbeit der Seehäfen der Unterelbe.

· Nationale und internationale Standortvermarktung mit dem Ziel der Akquise von Unternehmen und qualifizierten Arbeitskräften.

· Ansiedlung von Industrie und Gewerbe auf den bereits vorhandenen und planerisch ausgewiesenen Flächen, auch von Unternehmen aus hafengebundenen und energieintensiven Wirtschaftszweigen.

· Schaffung einer bedarfsgerechten Breitbandversorgung.

· Die Etablierung einer länderübergreifen Zusammenarbeit zwischen der Arbeits-gemeinschaft Wirtschaftsraum Unterelbe, den zuständigen Fachbehörden der drei beteiligten Bundesländer und weiteren notwendigen Akteuren zur Planung und Durchführung von Aktivitäten, die der Sicherung und der weiteren Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Unterelbe dienen.

Als Anknüpfungspunkte der Zusammenarbeit entlang der Unterelbe sollen auch die bereits bestehenden Netzwerke der Metropolregion Hamburg, des ChemCoast e.V., der Maritimen Wirtschaft, der Erneuerbaren Energien, der Logistik, Projekte wie „stade-project 2021“ sowie die Kooperation der Seehäfen an der Unterelbe (Brunsbüttel, Cuxhaven, Glückstadt, Hamburg, Stade) genutzt werden.

Harald Haase | Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr | Düsternbrooker Weg 94, 24105 Kiel