G9: SPD schwenkt auf den schleswig-holsteinischen Weg ein / Minister Klug: „Nur die eigenen Leute hier im Land merken nichts“

KIEL. „Irrtümer, Unwissen und aktive Verdummung: Nach dem SPD-Spitzenkandidaten Torsten Albig nun auch der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Kieler Landtag Martin Habersaat – was ist bei der SPD bloß los in Bildungsfragen?“, fragt Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug. Habersaat hatte zuvor behauptet, die einzigen Gymnasien mit einem neunjährigen Bildungsweg (G9) stünden in Schleswig-Holstein.

„Wir stehen was G9 angeht hier im Land zwar an der Spitze der Bewegung, alleine sind wir aber nicht: Die SPD hat sich in mehreren Ländern – von Albig und Habersaat offenbar unbemerkt – unserem Weg angeschlossen“, sagte der Minister. So sei die SPD in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen und Bayern auf den schleswig-holsteinischen Weg eingeschwenkt. „Sie alle wollen unsere Rolle vorwärts nachmachen“, betonte Klug. In Rheinland-Pfalz – dem Land des ehemaligen SPD-Parteivorsitzenden Kurt Beck – sei es im Übrigen nie zur flächendeckenden Einführung von G8 gekommen.

 

Die aktuellen Anmeldezahlen für G9 in Schleswig-Holstein sprächen zudem eine deutliche Sprache: Während sie an G8-Gymnasien landesweit um 9 Prozent zurückgingen, verzeichnen Gymnasien mit einem G9-Angebot ein Anmelde-Plus von 1,5 Prozent. Klug verwies zudem auf eine aktuelle Umfrage des NDR, wonach sich 78 Prozent der Befragten für G9 und nur 16 Prozent für G8 aussprachen. „Die Landesregierung in Schleswig-Holstein nimmt den Eltern-, Lehrer- und Schülerwillen ernst und hat ihn immer ernstgenommen. Wir sind – siehe Umfrage – auf dem richtigen Weg“, sagte der Bildungsminister.

Thomas Schunck | Ministerium für Bildung und Kultur | 24105 Kiel