„Unser Geld – unsere Rechte“: Verbraucherschutzministerin Rumpf will Verbraucherrechte bei Finanzdienstleistungen gestärkt sehen

KIEL. Verbraucherschutzministerin Dr. Juliane Rumpf hat sich am heutigen (15. März) Weltverbrauchertag für eine Stärkung der Verbraucherrechte bei Finanzdienstleistungen eingesetzt. Sie sagte: „Finanzdienstleistungen sind seit der Finanzkrise ein Schwerpunkt im Verbraucherschutz. Viele haben sich in der Vergangenheit zu risikoreichen Anlageprodukten überreden lassen. Verlorenes Vertrauen in die Finanzmärkte darf aber nicht dazu führen, dass die finanzielle Absicherung und Vorsorge im Alter, im Beruf oder bei Krankheit vernachlässigt werden.“

 

Frau Rumpf kritisierte nach wie vor bestehende Mängel: Nach einer aktuellen Untersuchung des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen werde beispielsweise trotz gesetzlicher Verpflichtung in 20 Prozent der Fälle immer noch kein Protokoll über die Beratung ausgehändigt. In den meisten Fällen waren zudem die Dokumentationen und Informationen zu den Anlageprodukten unvollständig. „Alle Verbraucher müssen vor dem Abschluss einer Finanzanlage eine qualifizierte und beweisbare Beratung erhalten. Im laufenden Gesetzgebungsverfahren setze ich mich deshalb dafür ein, dass sich Finanzanlagenvermittler einer Sachkundeprüfung vor der Industrie- und Handelskammer unterziehen müssen und mit detaillierten Informationspflichten belegt werden „, so die Verbraucherschutzministerin. Sie forderte, dass Beratungsprotokolle den Kunden unaufgefordert vorzulegen seien und Abhängigkeitsverhältnisse und Provisionszahlungen offen darzulegen. Auch sollte die Reform der nationalen Finanzaufsicht mit der Stärkung der Aufsicht im Bereich des finanziellen Verbraucherschutzes, einer verbesserten Zusammenarbeit von Aufsichtsbehörden und Verbraucherorganisationen sowie einer entsprechende Finanzausstattung der in diesem Bereich tätigen Einrichtungen verbunden sein, so Juliane Rumpf. Das entspreche auch der Beschlusslage der deutschen Verbraucherschutzministerkonferenz.

 

Seit 1983 erinnern am 15. März weltweit Verbraucherorganisationen an grundlegende Verbraucherrechte und aktuelle Verbraucherschutzthemen.

Das Motto des Verbrauchertags 2012 lautet „Unser Geld – unsere Rechte“. Die Verbraucherzentralen der Länder haben sich für eine verbraucherorientierte Marktbeobachtung auf dem Finanzsektor zu der „Initiative Finanzmarktwächter“ zusammengeschlossen. Sie wollen so frühzeitig unseriöse Geschäftspraktiken und Fehlentwicklungen aufspüren und der Finanzaufsicht und den Parlamenten wichtige Impulse an die Hand geben.

Zum Weltverbrauchertag leisten die Verbraucherzentralen ferner ihren Beitrag zur Beratung und Information zur Altersvorsorge und Rentenlücke. Vorträge und Aktionen finden am 15.März als Sonderberatungstag in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. in Lübeck, Kiel, Norderstedt, Heide und Flensburg statt (weitere Informationen im Internet: www.verbraucherzentrale-sh.de).

Verantwortlich für diesen Pressetext:Christian Seyfert
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel