Atomaufsicht zu Greenpeace-Vorwürfen

KIEL. Die schleswig-holsteinische Atomaufsicht erklärt zu Vorwürfen von Greenpeace über angeblich extrem hohe Strahlung in den Kavernen-Fasslager am Kernkraftwerk Brunsbüttel: „Bei der Angabe, dass in den Kavernen zwischen den Fässern eine Dosisleistung von bis zu 500 Millisievert je Stunde (mSv/h) vorherrschen kann, handelt es sich um eine sogenannte Ortsdosisleistung. Eine solche ist abhängig von der Anzahl der Fässer in der Kaverne, dem radioaktiven Inhalt der Fässer und der Füllmenge jedes einzelnen Fasses. Diese hohen Werte nehmen mit zunehmendem Abstand von den Quellen schnell ab.

Die Kavernen im Kernkraftwerk Brunsbüttel sind als Sperrbereich ausgewiesen. Je nach Höhe der Strahlenexposition sind in den Kernkraftwerken spezielle Strahlenschutzbereiche eingerichtet: Überwachungsbereiche, Kontrollbereiche und Sperrbereiche. Ein Sperrbereich ist bei einer Ortsdosisleistung von mehr als 3 Millisievert je Stunde einzurichten. Ein Sperrbereich darf nur aus zwingenden Gründen und auch dann nur unter fachkundiger Beaufsichtigung betreten werden.

Um es aber ganz deutlich zu sagen: Die mit Fässern befüllten Kavernen sind keine Arbeitsräume für Menschen. Alle erforderlichen Arbeiten in diesem Bereich werden ferngesteuert. Und die Umwelt ist durch mehr als 1 Meter 50 dicke Betonwände vor der Strahlung geschützt.“

Unterdessen begrüßt Schleswig-Holsteins Minister für Atomaufsicht, Emil Schmalfuß, die vom Bundesumweltministerium angekündigte Abfrage nach möglichen vergleichbaren Fällen an anderen KKW-Standorten. „Dies hatte ich angeregt und ich bin froh, dass der Bundesumweltminister ebenfalls die Notwendigkeit sieht, sich hierüber einen bundesweiten Überblick zu verschaffen.“

Verantwortlich für diesen Pressetext: Oliver Breuer
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