KIEL. In einer nachhaltigen bio-basierten Wirtschaft liegt die Zukunft für ein umweltverträgliches Wachstum. Das sagte Umweltstaatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius heute (28. Februar) auf der Informationsveranstaltung „Bioökonomie: Ideen aus der Forschung – Nutzen für die Industrie“: „Diese Zukunft gilt es bereits in der Gegenwart sinnvoll vorauszuplanen und zu gestalten“, so Rabius.
Unter Bioökonomie wird die nachhaltige Nutzung von biologischen Ressourcen wie Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen verstanden. Bioökonomie umfasst eine Vielzahl von Branchen wie Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Fischerei und Aquakulturen, Pflanzenzüchtung, Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie die Holz-, Papier-, Leder-, Textil-, Chemie- und Pharmaindustrie bis hin zu Teilen der Energiewirtschaft.
Angesichts endlicher Ressourcen und zur Bewältigung des Klimawandels sei ein Strukturwandel von einer erdöl- zu einer bio-basierten Industrie erforderlich. Dieser Wandel sei mit großen Chancen für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung verbunden und könne die Lebensqualität erheblich verbessern, erläuterte Rabius. Hierfür bedürfe es neben gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Anstrengungen intensiver Forschung sowie neuer Ansätze für Innovationen.
Die Bundesregierung habe dazu im letzten Jahr die Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 erarbeitet, die strategische Ziele für eine bio-basierte Wirtschaft aufzeige, sich an natürlichen Kreisläufen orientiere und bei der Technologie und Ökologie im Einklang ständen. Die EU habe ihrerseits mit dem Strategie- und Maßnahmenplan „Innovation für nachhaltiges Wachstum: eine Bioökonomie für Europa“ nachgezogen, mit der sie die Umstellung der europäischen Wirtschaft auf eine verstärkte und nachhaltigere Nutzung erneuerbarer Ressourcen unterstützen wolle.
Die Auftaktveranstaltung in Schleswig-Holstein soll Wege zur Umsetzung der Nationalen Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 aufzeigen und die Diskussion zwischen Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im norddeutschen Verbund eröffnen, betonte der Umweltstaatssekretär. Die breite Beteiligung von Unternehmensvertretern und Wissenschaftlern an der Veranstaltung zeige dabei das große Interesse an diesem Zukunftsthema.
Die Informationsveranstaltung wurde gemeinsam veranstaltet durch die Industrie- und Handelskammer zu Kiel (IHK), dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, dem Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr, dem Kompetenzzentrum Biomassenutzung in Schleswig-Holstein, dem Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft Schleswig-Holstein sowie die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH).
Verantwortlich für diesen Pressetext: Christian Seyfert
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel