Der Energieversorger E.ON http://eon.com plant, trotz Mitarbeiterabbaus hohe Boni an den Vorstand auszuzahlen. Über die Höhe der Tantiemen für das Management wird der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats am Freitag, 24. Februar, beraten, wie die Rheinische Post berichtet. Gleichzeitig plant der Konzernvorstand bis 2015 den Abbau von 11.000 der insgesamt 80.000 Arbeitsplätze.
Laut dem Bericht haben der Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen und der Finanzchef Marcus Schenck ihre Ziele zu rund 150 Prozent erreicht. Für den für das Sparprogramm zuständigen Vorstand Bernhard Reutersberg soll eine Zielerreichung von rund 120 Prozent debattiert werden. Für die drei weiteren Vorstände – Regine Stachelhaus, Klaus-Dieter Maubach und Jörgen Kildahl – soll eine Zielerreichung von unter 100 Prozent festgestellt werden. „Durch die Vergütungssystematik liegen die Vorstandsgehälter insgesamt niedriger als im Vorjahr. Dies liegt wesentlich an dem gesunkenen Aktienkurs“, wird der E.ON-Pressechef zitiert.
2011 kein leichtes Jahr
Andererseits plant E.ON ein umfassendes Spar- und Sanierungskonzept. Drei bedeutende Standorte in Deutschland werden aufgegeben, mehrere hundert Arbeitsplätze sind betroffen. „2011 war für das Unternehmen aufgrund der Atomkatastrophe in Japan und der damit verbundenen Energiewende kein leichtes Jahr“, meint Michael Romer, Analyst von Sarasin Research http://sarasin.ch , gegenüber pressetext. Das Unternehmen müsse vor allem Kosten senken. „Die Versorgungsbranche hat historisch gesehen immer gut verdient, der Druck auf die Kosten war gering. Jetzt ist die Situation anders“, unterstreicht der Analyst.
E.ON hat vor allem mit dem Gasgeschäft zu kämpfen. „Die Tochter Ruhrgas muss hohe Einkaufspreise für Gas bezahlen, obwohl der Rohstoff auf den Weltmärkten billiger zu haben ist“, so Romer. Preisverhandlungen dazu sind zwischen E.ON Ruhrgas und Gazprom zuletzt gescheitert (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110704017 ).
Zeitdruck durch Energiewende
Das Unternehmen hat auch durch die Energiewende höhere Investitionen in erneuerbare Energien zu tätigen. „Aufgrund der Zielvorgabe der deutschen Bundesregierung – bis 2020 wird der Anteil von Ökostrom am Verbrauch auf mindestens 35 von derzeit 20 Prozent erhöht – besteht ein enormer Zeitdruck. Massive Investitionen, die kurzfristig auch belastend wirken, sind notwendig“, betont Romer, der die E.ON-Aktie mit „Neutral“ einstuft. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:18 Uhr) notiert das Papier mit einem Minus von 0,09 Prozent bei 16,86 Euro.
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Geld: hohe Bonizahlungen für E.ON-Vorstand (Foto: pixelio.de/berlin-pics)