Die Tageszeit könnte eine wichtige Rolle dabei spielen, wie hoch das Risiko einer Infektion ist. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Yale University School of Medicine http://yale.edu . Das Team um Erol Fikrig hat nachgewiesen, wie ein Protein des Immunsystems während des Tages durch Veränderungen der Körperchemie beeinflusst wird.
Die in Immunity http://bit.ly/AiKQCX veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen, das der Zeitpunkt einer Infektion ihre Schwere verändert. Akhilesh Reddy von der University of Cambridge http://www.cam.ac.uk betont, dass Medikamente in Zukunft wahrscheinlich von den Veränderungen der inneren Uhr profitieren werden.
Zirkadianer Rhythmus wichtig
Pflanzen, Tiere und sogar Bakterien durchlaufen innerhalb von 24 Stunden den sogenannten zirkadianen Rhythmus. Zu einem Jet-Lag kommt es zum Beispiel dann, wenn der Körper nach einer Überschreitung der Zeitzonen mit seiner Umwelt nicht mehr synchron ist. Es war bereits bekannt, dass sich das Immunsystem während des Tages verändert. Die Forschung konzentriert sich jetzt immer mehr auf die Ursachen dafür.
Das Immunsystem muss eine Infektion erkennen, bevor es sich daran machen kann, sie zu bekämpfen. Für die aktuelle Studie untersuchten die Wissenschaftler mit TLR9 eines der Proteine, die bei diesem Vorgang eine Rolle spielen. TLR9 kann die DNA von Bakterien und Viren erkennen.
Höhere Anfälligkeit für Pathogene
In Experimenten mit Mäusen wiesen die Forscher nach, dass die Menge des Proteins und seine Funktion durch die innere Uhr kontrolliert werden und während des Tagesverlaufes verschieden sind. Eine Immunisierung am höchsten Punkt der Aktivität von TLR9 verbesserte die Immunreaktion. Bei einer Blutvergiftung sei das Sterberisiko laut den Wissenschaftlern zum Beispiel zwischen zwei und sechs Uhr größer.
Tests mit Mäusen haben gezeigt, dass die Schwere der Sepsis von der Tageszeit abhing, an der sie einsetzte und den Veränderungen der Aktivität von TLR9 entsprach. Laut Fikrig wurde ein direkter molekularer Zusammenhang zwischen dem zirkadianen Rhythmus und dem Immunsystem nachgewiesen. Diese Ergebnisse könnten wichtige Implikationen für die Prävention und Behandlung von Krankheiten haben. Laut dem Wissenschaftler scheinen Störungen des zirkadianen Rhythmus die Anfälligkeit des Menschen für Pathogene zu beeinflussen.
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Uhr: Einklang mit der Zeit für Körper wichtig (Foto: pixelio.de, K. Brückner)