Diabetesgesellschaft zeichnet UKSH-Kinderklinik am Campus Kiel aus

Das große Engagement der Klinik für Allgemeine Pädiatrie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, für eine hochwertige Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes wurde erneut von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) ausgezeichnet. Zum dritten Mal in Folge wurde die Klinik nach einem aufwändigen Zertifizierungsverfahren von der Fachgesellschaft als DDG-Behandlungs- und Schulungseinrichtung für Kinder und Jugendliche anerkannt. Damit zählt die Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie der Kinderklinik gemeinsam mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Campus Lübeck zu den drei DDG-zertifizierten Behandlungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein.

Typ 1 Diabetes ist mittlerweile die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Deutschlandweit sind rund 25.000 Kinder und Jugendliche erkrankt, in Schleswig-Holstein ist eines von 600 Kindern betroffen. Jährlich nimmt die Zahl der Kinder, die an Typ1 Diabetes erkranken, um 7,4 Prozent zu, vor allem bei 3- bis 4-jährigen Kleinkindern. „Die Erkrankung stellt für die Betroffenen und ihre Familien immer eine außergewöhnlich starke psychosoziale Belastung dar“, sagt Prof. Dr. Paul-Martin Holterhus, Leiter des Bereichs Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie an der Klinik für Allgemeine Pädiatrie. So müssten die Kinder ihr Leben lang mehrfach täglich Insulin spritzen, Blutzucker messen und den Zuckergehalt ihrer Mahlzeiten berechnen. Wenig bekannt seien zudem die Gesundheitsgefahren durch zu geringe oder zu hohe Blutzuckerwerte wie Nierenschädigung, Dialyse und Netzhautschädigung bis hin zur Erblindung.

Um diesen Gefahren vorzubeugen, bietet die Klinik eine exzellente klinische Betreuung bei der Versorgung und Schulung betroffener Kinder, Jugendlicher und ihrer Familien. In enger Zusammenarbeit mit dem campusübergreifenden Hormonzentrum Nord des UKSH umfasst das Angebot der Klinik neben der stationären und ambulanten Behandlung alters- und familiengerechte Schulungen für den angemessenen Umgang mit der Erkrankung sowie psychologische und sozialpädagogische Unterstützung. „Wie messe und bewerte ich den Blutzucker richtig, wie sind meine Mahlzeiten zusammengesetzt, wie gehe ich im Freundeskreis, in der Schule oder beim Sport mit meiner Erkrankung um – diese Fragen sind für die Betroffenen enorm wichtig“, erklärt Prof. Holterhus. „Wir möchten die Eltern sowie die Kinder und Jugendlichen zu Experten für Diabetes ausbilden, um ihnen einen souveränen Umgang mit den Belastungen zu ermöglichen und die kurz- und langfristigen Folgen zu minimieren.“

Für die Einhaltung der DDG-Qualitätskriterien legt die Klinik neben den umfangreichen Angeboten für Betroffene großen Wert auf eine hochwertige Aus- und Weiterbildung des medizinischen Personals (Ärzte/Diabetologen, Diabetesberaterinnen, Diätassistentinnen, Psychologen, Sozialpädagogen). Im Rahmen eines Qualitätsmanagements werden zudem die Untersuchungs- und Behandlungsergebnisse ständig überwacht. Darüber hinaus trägt die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Klinikum unter dem Dach des Hormonzentrums Nord zu einer umfassenden Diabetiker-Versorgung bei. „Die Zertifizierung ist für uns Auszeichnung und Ansporn zugleich“, sagt Prof. Holterhus. So plant die Klinik, der wachsenden Patientenzahl durch einen weiteren Ausbau des Angebotes auch zukünftig in hervorragender Weise gerecht zu werden.

Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein