Klaus Schlie warnt vor Bagatellisierung „weicher Drogen“ – Wirkstoffe werden stärker – Fremde Substanzen werden beigemischt

Cannabisprodukte wie Haschisch und Marihuana beherrschen nach wie vor den illegalen Drogenmarkt. Das geht aus einem Bericht der Landesregierung hervor, den das Innenministerium Ende Januar dem Landtag vorgelegt hat. Danach registrierte die Polizei im Jahre 2010 insgesamt 6.455 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, davon standen allein 4.622 Delikte im Zusammenhang mit Cannabis.

Innenminister Klaus Schlie warnte am Dienstag (7. Februar) in Kiel vor einer Bagatellisierung von Cannabisprodukten als so genannte weiche Drogen. „Der Wirkstoff in einem einzelnen Rauschgiftpäckchen wird permanent stärker“, sagte der Minister unter Hinweis auf entsprechende Erkenntnisse der Polizei. Teilweise würden fremde Stoffe beigemischt, so dass die Konsumenten mitunter nicht wüssten, was sie da überhaupt zu sich nähmen.

Schlie kündigte an, Polizei und Staatsanwaltschaften würden ihre Ermittlungen weiter auf Hersteller und Händler illegaler Drogen konzentrieren. „Der Verfolgungsdruck muss konstant hoch bleiben“, sagte der Minister. Die Kriminalisierung von Konsumenten stehe nicht im Vordergrund. Allerdings dürfe man über die Folgen einschlägiger Beschaffungskriminalität nicht einfach hinweggehen. Im Jahr 2010 haben schleswig-holsteinische Suchthilfeeinrichtungen rund 2.100 Cannabisklienten betreut.

Hinweis für die Redaktionen:

Der Bericht der Landesregierung „Illegale Drogen in Schleswig-Holstein“ ist als Landtagsdrucksache 17/2137 erschienen und kann auf der Seite www.landtag.ltsh.de unter „Dokumente“→ „Drucksachen“ aufgerufen werden.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Thomas Giebeler | Innenministerium | Düsternbrooker Weg 92, 24105 Kiel