Stephan Weidinger im pressetext-Interview (Foto: Stephan Weidinger)

Drei neue Risikogene für Neurodermitis identifiziert – Wissenschaftler wollen Vorhersagemodelle und Therapien erarbeiten

Einem internationalen Team von Wissenschaftlern ist es gelungen, drei Genvarianten zu identifizieren, die das Risiko für Neurodermitis erhöhen. Der Befund ist das Ergebnis der bisher größten Genetik-Studie zu Neurodermitis. Die Forscher haben mehr als 10.000 Patienten und 40.000 Gesunde aus 26 Kohorten untersucht. Die Forschung zu Neurodermitis hat bisher hinter den Studien zu Erbkrankheiten hinterher gehinkt, sagt Stepahn Weidinger vom Exzellenzcluster Entzündungsforschung in Kiel http://inflammation-at-interfaces.de gegenüber pressetext.Stephan Weidinger im pressetext-Interview (Foto: Stephan Weidinger)

Häufigste Hauterkrankung

 

„Ich könnte mir vorstellen, dass es schneller gehen wird, Vorhersagemodelle zu entwickeln als neue Therapien“, sagt Weidinger. Mit seinen Kollegen David Evans von der Universität Bristol und Joachim Heinrich vom Helmholtz-Zentrum München hat er das Projekt geleitet. Obgleich die Forschung zu der Hautkrankheit weniger umfangreich ist als die zu Erbkrankheiten, ist Neurodermitis eine der häufigsten Hauterkrankungen in den westlichen Industrienationen.

Die Krankheit geht oft der Entwicklung von Heuschnupfen und Asthma voraus und ist mit einer Reihe anderer Erkrankungen assoziiert. Ein großer Teil des Risikos, Neurodermitis und Allergien zu entwickeln, wird vererbt. In Kombination mit Umwelteinflüssen kommt es zur Krankheitsentstehung.

Die Forscher aus zwölf Ländern, darunter Australien, Kanada, USA sowie neun europäischen Staaten, haben in Kooperation innerhalb von zwei Jahren das gesamte Erbgut der etwa 10.000 Patienten und 40.000 Gesunden untersucht. Drei bislang nicht mit Neurodermitis in Zusammenhang gebrachte Genvarianten zeigten dabei deutliche Effekte auf das Krankheitsrisiko.

Prävention und Diagnostik verbessern

Zwei dieser Genvarianten spielen eine Rolle für die Aufrechterhaltung der natürlichen Hautbarriere, während die dritte Genvariante Auswirkungen auf die Immunregulation hat. Diese Genvariante wurde schon in der Vergangenheit mit Asthma- und Allergieentstehung in Verbindung gebracht.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass bei der Entstehung von Neurodermitis mehr Gene mit verschiedenen Funktionen beteiligt sind, als bisher angenommen. Sie helfen uns, die Ursachen der Krankheit besser zu verstehen und sie können zur Entwicklung neuer Tests zur Risikoabschätzung und neuen Behandlungsmethoden beitragen“, sagt Weidinger.

Bisher kannten die Forscher zwei gut untersuchte Risikogene. Diese konnten in der aktuellen Studie erneut bestätigt werden. „Wir wenden uns jetzt den Fragen zu, wie wir mit dem neu erworbenen Wissen die Prävention und Diagnostik verbessern können, um so neue Therapieansätze zu entwickeln“, erläutert der Forschungsleiter.

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