Fukushima: Erneuerbare sind Gewinner der Atomkatastrophe (Foto: Flickr/Ehrmann)

Rückblick 2011: Energiewende legt Zahn zu – Erneuerbare Ressourcen nach Super-GAU in Japan wichtiger

Das Jahr 2011 war schon wieder von Katastrophen geprägt, die Mensch und Natur zugleich ausgelöst haben. Neuseeland wurde von einem Erdbeben überrascht, Thailand und zuletzt die Philippinen von Überflutungen. Die mit Abstand teuerste Katastrophe war am 11. März das Tohoku-Erdbeben mit der Stärke 9,0. Der dabei ausgelöste Tsunami zerstörte Teile von Japans Ostküste und führte im Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi zur Kernschmelze in drei Reaktoren (siehe: http://pressetext.com/news/20110315026 ). Die langfristigen ökologischen Folgen des Super-GAUs sind noch kaum absehbar, die gesellschaftlich-politischen jedoch bereits enorm.Fukushima: Erneuerbare sind Gewinner der Atomkatastrophe (Foto: Flickr/Ehrmann)

Erneuerbare statt Atomstrom

 

Grundlegend geändert hat Fukushima die Energiepolitik, erwies sich doch das Paradigma des billigen und sicheren Atomstrom endgültig als gescheitert (siehe: http://pressetext.com/news/20111215004 ). Tatsächlich ruderte Deutschland bereits im Mai bei seiner erst 2010 beschlossenen AKW-Laufzeitverlängerung zurück, die Schweiz besiegelte im Dezember ihren Atomausstieg und Österreich mit dem neuen Ökostromgesetz das Atomstromimport-Ende (siehe: http://pressetext.com/news/20110708014 ). Wenig gelernt hat die Welt hingegen aus den großen Ölunfällen (siehe: http://pressetext.com/news/20110419022 ).

Erneuerbare Energien boomen weltweit, allen voran große Wind- und kleine Sonnenstromanlagen. Dabei investieren erstmals China und andere Schwellen- und Entwicklungsländer in Summe mehr in die Zukunftstechnologien als die Industriestaaten (siehe: http://pressetext.com/news/20110707017 ). Auch wenn sich beim Vorreiter Deutschland der Trend zum Kraftwerk am eigenen Dach fortsetzt, wurden auch Rückstände deutlich. So müssen etwa Elektroauto-Hersteller im Sinne ihrer Glaubwürdigkeit stärker auf nachhaltige Stromversorgung achten (siehe: http://pressetext.com/news/20110505015 ) oder die Photovoltaik-Branche durch die erstarkende Konkurrenz aus China künftig neue Wege gehen.

Vergessenes Klima

Der globale Klimaschutz verschwand 2011 allerdings von der Polit-Agenda. Die UN-Staaten gaben ihr ursprüngliches Ziel de facto auf, künftige Klimakatastrophen durch die Beschränkung der Erderwärmung auf zwei Grad zu verhindern, indem sie einen neuen Klimavertrag bis 2020 verschoben. Positiv ist zu vermerken, dass sich bisherige Blockierer wie China, die USA und Indien beteiligen wollen (siehe: http://pressetext.com/news/20111212016 ). Wie gefährdet die weltweite Solidarität dennoch ist, zeigt der vorzeitige Ausstieg Kanadas aus dem Kyoto-Vertrag gleich nach der Durban-Klimakonferenz, der weltweit Nachahmer-Debatten auslöste. Zeitgleich lockerte auch Brasilien seinen Urwaldschutz.

Dabei bleibt die Beweisführung der Klimafolgen erdrückend: Der CO2-Ausstoß erreichte nach der Wirtschaftskrisen-Pause wieder ein Rekordhoch, das sommerliche Arktiseis war klein wie nie (siehe: http://pressetext.com/news/20110909019 ) und Wetterextreme wie Trockenheiten, Taifune und Überflutungen nahmen zu (siehe: http://pressetext.com/news/20111028004 ). Neue Weltkarten zeigen, dass die Opfer des Klimawandels jene sind, die ihn am wenigsten verursacht haben und sich zugleich am wenigsten anpassen können (siehe: http://pressetext.com/news/20110305003 ).

Hunger, Frust und sieben Milliarden

Wie verheerend Extremwetter sind, wenn sie mit politischem Versagen und Armut gepaart sind, zeigt die Dürrekatastrophe am Horn von Afrika. Somalia, Kenia und Äthiopien erlebten die größte Hungersnot seit sechs Jahrzehnten (siehe: http://pressetext.com/news/20111212016 ). Der Höhepunkt ist noch immer nicht erreicht, doch die dringend nötige internationale Hilfe kommt dem globalen Kurzzeitgedächtnis unter die Räder. Ähnlich ergeht es Haiti, wo eine von UN-Soldaten aus Nepal eingeschleppte Cholera-Epidemie (siehe http://pressetext.com/news/20110316021 ) mittlerweile zwar im Griff ist, die Erholung vom Beben 2010 jedoch noch in weiter Ferne liegt.

Die Geburt des siebenmilliardsten Menschen gab der Ressourcendebatte zusätzlich Antrieb. Biodiesel-Produktion und Spekulationen entpuppen sich als Hungrigmacher (siehe: http://pressetext.com/news/20111011015 ), wobei sich der Biolandbau zunehmend als Alternative für die Ernährungsfrage präsentiert (siehe: http://pressetext.com/news/20110928004 ). Sichtungen von EHEC-Keimen im Gemüse sorgten auch hierzulande für Ernteverluste und erschütterten das Vertrauen in die Lebensmittelversorgung (siehe: http://pressetext.com/news/20110608019 ).

Weltweit haben Jugendliche 2011 in vielen Kontexten Frust und fehlende Perspektiven ausgedrückt. Hauptmotive waren hohe Jugendarbeitslosigkeit – etwa für die spanischen „Indignados“-Bewegung, die Praxis der Finanzmärkte – wie bei den „Occupy“-Bewegungen in den USA und Europa, Wut auf verfehlte Bildungs- (Chile) sowie Sozialpolitik (England, siehe: http://pressetext.com/news/20110810021 ), sowie in Russland Mängel der Demokratie. In arabischen Ländern führten Proteste gegen autokratische Herrscher und Sozialprobleme zu Revolutionen (Tunesien, Ägypten) und Bürgerkriegen (Libyen, Syrien). Viele der Konflikte dauern noch fort.

Vernetzte, personalisierte Medizin

Fortschritte in der Forschung gelangen vor allem durch neue Technologien und Vernetzungsformen. Neuigkeiten der Medizin wie etwa in der Krebsforschung gehen zum großen Teil auf die weitere Erkundung des Genoms zurück. Ein Gel schützt bei Zeckenstich vor Lyme-Borreliose (siehe: http://pressetext.com/news/20110916011 ). Die HIV/Aids-Impfung rückt näher (siehe: http://pressetext.com/news/20110929025 ), ebenso jene gegen Lungenentzündung. Einen Rückschlag erhielt der Kampf gegen derartige Armenkrankheiten allerdings durch die krisenbedingte Spendenmüdigkeit der reichen Staaten.

Als Zukunftstrend präsentiert sich zunehmend die personalisierte Medizin (siehe: http://pressetext.com/news/20111007004 ) sowie die weitere Vernetzung von Vorsorge, Diagnose und Therapie mit elektronischen Datensystemen. Der medizinischen Versorgung steht durch E-Health langfristig eine völlige Umgestaltung bevor (siehe: http://pressetext.com/news/20111006015 ). Dass dabei viele praktische sowie auch ethische Fragen noch ungeklärt sind, zeigt die kritische Haltung der Ärzteschaft in vielen Punkten.

Doch auch andere Bereiche der Naturwissenschaft profitieren von Vernetzung etwa durch Crowdsourcing (siehe: http://pressetext.com/news/20111028011 ), wodurch etwa die Biologie heute weiß, dass die Erde rund 8,7 Mio. Arten beherbergt (siehe: http://pressetext.com/news/20110824004 ). Heftig umstritten ist ein Ergebnis, demzufolge Neutrinos schneller reisen als Licht (siehe: http://pressetext.com/news/20110923011 ). Der von Physikern lange ersehnte Nachweis von Higgs-Boson gelang noch nicht, doch immerhin zeigten CERN-Zwischenresultate die mögliche Masse des vermuteten Elementarteilchens.

Tourismus auf Sparflamme

Die Reiselust ist den Menschen trotz Krisenjahren noch nicht vergangen, dennoch sind sie bei der Urlaubsgestaltung sparsamer als zuvor (siehe: http://pressetext.com/news/20110210024 ) und setzen zunehmend auf Kurzurlaube. Den Destinationen Nordafrikas bescherten die Revolutionen Einbrüche. Der Trend zum Online-Tourismus (siehe: http://pressetext.com/news/20110802014 ), zur Einbindung von Social Media sowie zur Nachhaltigkeit hält an, wobei es Aufholbedarf auch noch in den Arbeitsbedingungen der Branche (siehe: http://pressetext.com/news/20110418016 ) gibt.

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Fukushima: Erneuerbare sind Gewinner der Atomkatastrophe (Foto: Flickr/Ehrmann)